Die 2 neuen Mitglieder haben es geschafft Sandra Lockow und ihr Hund Finlay sind Deutscher Meister. Diese Anerkennung, bestes Team Deutschlands, bekommt man nicht geschenkt. Gleich bei welchem Hundesport, nur Leidenschaft, Konsequenz, zielstrebiges Training und gute Team-Arbeit führen zu so einem Erfolg. Herzlichen Glückwunsch.
Sandra & Finlay, wir sind stolz auf Euch.
Finlay
Sandra Lockow & Finlay
Zudem haben sich Sandra und Finlay für die Europameisterschaft in Österreich qualifiziert.
Wenn ich schon dachte, bei mir lief es in den letzten 1 ½ Jahren (nach meinem Crash) nicht berauschend, so gibt es Schicksale, bei denen das Leben 3-Nummern härter zugeschlagen hat.
Meine Tiere geben mir nicht nur Kraft, sondern auch viel Freude. Das Thema Wolf ist zwar ein bitterer Tropfen im Kelch, doch die schottischen Damen bereichern mein Leben. Auf seltsamer Art und Weise habe ich nun eher einen Blick für die Outsider. Menschen, die nicht so recht in unser Vorstellungs-Muster passen – aber kämpfen
Jagdrevier
Als ich heute Abend von den schottischen Damen auf vier Beinen und Hörnern kam, fuhr ich noch zu REWE, um meine Nahrung zu erbeuten. Beim Eintreten, in den Tempel des Überflusses sah ich einen älteren Mann, der am Eingang Zeitungen verkaufte. Es war Der Bote. Nix mit Sekte, sondern ein Blatt der Obdachlosen. Ich ging zunächst weiter, denn ich wollte mir ja ein kleines Stück aus dem Nahrungsreichtum herausreißen. Französischer Wein stand auch auf der Abschußliste. Nachdem ich die Jagd erfolgreich beendet hatte, inkl. Vin de France-rouge, chillte ich wieder Richtung Ausgang. Der Outsider ging noch immer seiner Tätigkeit nach und bot fleißig die Zeitschrift der Menschen ohne Bleibe an.
Jagd-Beute
Seine Augen waren etwas erstaunt, als ich meinen Fang abstellte und ihn begrüßte. Er war freundlich, offen und ich erfuhr einiges über sein hartes Leben. Klaus war 56 Jahre /sah 10 Jahre älter aus, verheiratet und musste zudem für 2 Kinder und 2 Enkel sorgen. Von der Stadt hatten sie (wegen dem Nachwuchs) eine Notunterkunft erhalten. Computer, Internet und Auto blieben jedoch unerschwinglicher Reichtum. Zum Zeitungsverkauf meinte Klaus: Wenigstens Etwas. Er hat sich in unzähligen Firmen beworben – aber für diese sei er zu alt. Seine Frage an mich: Wenn ich Arbeit hätte, kommt er mit seiner Frau vorbei und würden alles machen. Mit dem Bus kämmen sie überall hin.
…und wir beschweren uns über miesen Internet-Empfang, schlechtes TV-Programm oder übles Wetter. Trinken aus Verzweiflung französischen Wein und unsere Tiere erhalten bestes Futter. Das Leben kann aber deutlich brutaler zuschlagen, wie bei Klaus.
Sein täglicher Kampf bewegt sich in völlig anderen Regionen. Die meisten von uns hätten bei einem solchen Problem-Berg längst das Handtuch geworfen – doch er kämpft weiter. Auch mir wurde schon angeraten: Verkauf (nach deinem Unfall) alle Tiere, so hast Du weniger Arbeit und geringere Sorgen. Ist mit mir aber nicht zu machen. Tiere sind mein Leben.
Klaus sitzt tapfer jeden Nachmittag vor dem REWE-Markt und versucht Zeitschriften zu verkaufen. Falls Ihr also jemanden seht, der den Boten anbietet, nehmt euch 2 Minuten Zeit, seit freundlich und kauft etwas. Es ist seine einzige Einnahmequelle – sein lautloser Hilferuf. Für seinen Lebensmut und Kampfgeist habe ich ihn bewundert, trotz der wirklich üblen Umstände. So wie bei der fleißigen Rentnerin Ingrid von der ich kürzlich berichtet habe, fällt mir nur immer wieder ein Wort ein: Hochachtung!
Stolz zeigte er mir unaufgefordert seinen Ausweis mit den Worten: Alles legal. Super, dachte ich, in dem ganzen Desaster hat er sich dennoch seine Ehre bewahrt. Könnten wir auch diese Standhaftigkeit zeigen? Ich glaube nicht. Viele meiner Bekannten und Mitstreiter leben in guten Verhältnissen und einige suchen ihren Partner sogar nach Sicherheiten aus. Das erscheint oberflächlich, was es ohne Kinder vermutlich auch ist, aber alte Regel: Umwelt formt den Menschen.
Dieser Blick erwärmt das Herz.
Zu Hause fragte ich später Tante-Google, was sie mir alles über Obdachlose erzählen kann. WOW, ich war überrascht, es scheint ein kleingehaltenes – aber gigantisches Thema zu sein. Was bei den unzähligen Berichten auffällt, sie geben das Letzte (das sie noch haben) für ihre Tiere. Futter, ihre einzige Decke bei Kälte und uneingeschränkte Zuwendung. Davon kann sich so manch einer, aus der Heilen-Welt, eine Scheibe abschneiden. Schwerpunk, sei vor allem, ihre Tierliebe, berichtete die allwissende Tante. Klar, der kleine vierbeinige Racker ersetzt die Familie und manchmal sogar den Gesprächspartner und viele aus der Heilen-Welt sollten sich von Zuwendung und Besorgnis etwas abschauen.
Es sind nicht nur Outsider, sondern Zweibeiner, die ganz andre Werte wiederentdeckt haben und einigen dieser Pechvögel hilft Alkohol, um das unverschuldete Desaster vergessen zu können.
Die einzige Decke bekommt der Hund.
Zurück zu Klaus. Die Kinder gehen in Nienburg zur Schule. Robert, Volker, Steffen und Bernd. Ich hoffe, dass sie ein leichteres Leben haben. Der Vater tut in jedem Fall alles dafür.
Klaus hatte einen Job, er verdiente kein Vermögen, aber er konnte seine Familie ordentlich versorgen. Die Arbeit im Lager einer Spedition machte ihm Spaß, die Kollegen waren nett und das spärliche Geld kam pünktlich. Wir hatten drei Kinder und das vierte Wunschkind war unterwegs. Plötzlich, völlig unerwartet, meldete die Spedition Insolvenz an und das Lager war damit arbeitslos. Der Schock war so groß, dass ich alle in unseren alten Passat verfrachtete und mit Zelt an die See fuhr. Wir wollten nur 1 Woche bleiben, aber am Ende wurden daraus 57 Monate erzählte Klaus. Im Krankenhaus an der See haben wir unser viertes Kind bekommen. Das Erhalten
der Papiere war schwierig, denn unsere Wohnung war bereits gekündigt und wir, als Familie, obdachlos. Kein Geld für Benzin, kein Geld für essen. Aus Not verkaufte ich deshalb das Auto für 500,-€. Viel Geld (eigentlich nicht, aber für ihn wohl ein kurzer Segen) So zogen wir einige Jahre an der Küste von Ort zu Ort. Arbeit fand ich nicht, aber wir schlugen uns durch. Bis wir wieder zurück nach Nienburg kamen, um unseren Kindern vielleicht wieder eine Regelmäßigkeit zu geben. Die Stadt besorgte uns, wegen der Kinder, eine kleine Bleibe, meine Frau geht gelegentlich putzen, ich sitze hier und verkaufe Zeitungen. Aber – und das sagte er mit großem Stolz, unsere Kinder gehen in Nienburg zur Schule.
Wir sprachen schon einige Zeit, da fragte ich: Klaus, möchtest du auch einen Kaffee, ich hole mir einen. Ja, sehr gern, war seine Antwort. Während ich am Kaffee anstand, beobachtete ich ihn. Er war für die einkauffreudigen REWE-Jäger nicht aufdringlich, aber er bot unermüdlich seine Zeitung an. Er kämpfte hart für seine Familie. Bei diesem Anblick dachte ich an Robert, Volker, Steffen und Bernd.
Fotos wollte Klaus, aus Rücksicht auf seine Kinder, von sich nicht machen lassen. Das habe ich respektiert.
Gleich neben den Schafen war Ingrid fleißig. Nachdem ich meine schottischen Damen umsorgt hatte, konnte ich nicht vorbeifahren. Sie war mit großem Gerät am Arbeiten, denn gute Ernte will vorbereitet sein. Ingrid ist ganz einfach von einem anderen Schlag. Jedes Mal schießt mir der Gedanke durch den Kopf: Was sind wir doch alle für Weicheier. Dabei wird sie nicht müde, meinen Schaf-Aufwand zu loben und ich schaue beschämt zur Seite.
Ingrid und ihr Traktor
Ich fuhr also rechts ran, stieg aus und Ingrid kam mit ihrem Trecker gerade in meine Richtung, hielt an und begrüßte mich mit einem freundlichen Lächeln.
Nach der Begrüßung fragte ich: „Was soll hier in die Erde?“ – „Das werden Kartoffel“, war die Antwort. „Auf der anderen Seite Getreide und da“, sie zeigte auf eine andre Fläche, „viel Gemüse. Wegen dem vielen Regen bin ich zwar etwas spät dran, aber das schaffe ich.“ Voller Bewunderung betrachte ich die zu pflügende Fläche, die sie klein nennt. Um alles gut pflügen zu können, hat sie auch den Zaun vor der Gemüse-Fläche abgebaut. Ihr Gemüsebeet ist etwas größer als das, was sich Hobbygärtner unter Gemüse-Beet vorstellen würden. Willst du ordentliches BIO-Gemüse, musst du Arbeit, Zeit und Schweiß investieren. Rinder, Schweine und anderes Getier hatte Ingrid früher. Schon als Kind war sie in der Landwirtschaft fleißig. Sie sagt, sie kenne das gar nicht anders. ( überflüssig Nix mit Work live Balance.) Ich glaube, Work live Balance kennt Ingrid gar nicht. Was getan werden muss, wird getan. Ich bin beeindruckt. Seltsamerweise viel mir in diesem Moment meine neue Show- Kollegin Sandra bei Schaf-Land ein. Sie hat 3 Hunde ist aktiv, jung, sehr schlank und Doktor der Tiermedizin. Beim Kennenlernen sagte sie zur Begrüßung: „Ich bin kein Püppchen. Wenn Hilfe gebraucht wird, melde ich mich.“ Das fand ich super. Eine Frau mit Charakter.
Ingrid war es etwas unangenehm, dass ich sie fotografiere und wieder über sie schreiben möchte. Sie ließ es zu, da ihr der letzte Artikel auch bekannt war und sie ihn ok fand. Mich packt bei ihr immer der Gedanke an Fleiß und Pflichtbewusstsein. Sie sollte uns alle zur Selbstkritik anregen. Doch so wie ich diese Frau kennengelernt habe, möchte Ingrid kein Leitbild sein, sondern nur ihre Arbeit erledigen.
Gelegentlich habe sie Hilfe aus der Familie und wenn sie, etwas von Ihrem Gemüse übrighat, verkauft Ingrid es auf dem Markt. Viele Kunden scheinen noch das Handgemachte, Gesunde zu mögen. Großartig. Die vielen Überfluss-Tempel, auch Super-Märkte genannt, mit 40 verschiedenen Zahnpasta Sorten und anderem Wahnsinn, braucht nun wirklich niemand. Ingried ist Gesundheit, Pflicht und Fleiß zum Anfassen. Aber das ist nur meine Meinung. Vielleicht halten andere sie sie nur für eine ausgeflippte alte Frau – dabei sollten sie sich liebe eine Scheibe von ihrem Verhalten abschneiden – bevor es für sie zu spät ist.
Die Zeit fließt unaufhörlich und die Arbeit ist noch viel. Wir verabschieden uns. Ingrid wirft den Motor an und schon geht es weiter, mit dem Tagwerk was getan werden muss. Respektvoll fahre ich nach Hause. Ingrid ist ein echtes Vorbild, was sie um nichts in der Welt sein möchte. Ich denke oft an sie und bei schwierigen Entscheidungen frage ich mich: Was würde Ingrid machen?
Neben ihrem Job in der Tierärztlichen-Hochschule – Universität Hannover, ist sie auch im Hundesport sehr aktiv. Sandra kann perfekt englisch hat 3 Hunde und freut sich auf Schaf-Land. Das Thema Schottland liegt ihr ganz besonders am Herzen, da sie während ihres Studiums einige Zeit in Scotland verbrachte und dort in einer Praxis gearbeitet hat.
Die neue 2. Show wird kurzfristig auf Schaf-Land.de veröffentlicht. In Schottland habe ich auch zum 1.Mal die Weisheit gehört: Angst ist nur eine Lüge. Das passt zu den Schotten.
Das Weihnachtsfest ist besinnlich und Silvester turbulent, doch dieses Jahr haben sie alle Register der Unterhaltung gezogen. Über Nacht zauberte jemand40cm Schnee vor meine Hütte – wow und auf dem späteren Weg nach Nienburg hätte ich ein Boot brauchen können – wilde Mischung.
Weihnachtlicher Schnee
Vor dem 24.12. machte ich mich 500km südlich auf den Weg – zu meiner Familie. Am Haus steht eine kleine Blockhütte, die ich mit den Hunden beschlagnahmte. Strom, Licht und Heizung, alles bestens. Meine tapferen Laufenten hatte ich auch dabei – natürlich im Garten. Zu Weihnachten ging es in die Kirche und anschließend gab es grandioses Essen – begleitet von leckerem Rotwein. Dabei habe ich was über Wein-Stein gelernt. Wein trinken bildet.
Eine großartige Zeit, aber ich musste/wollte ja auch bald wieder zu meinen schottischen Damen zurück – zu meinen Schafen. Ein befreundeter Bauer kümmert sich immer um die Mädels. Nach einem Besuch bei meiner Tante Ursula oder korrekt – Professor Ursula Schaarschmidt, ging es dann auch wieder Richtung Nienburg. Die Nachrichten verkündeten bereits unheilvolles. Natürlich kontaktierte ich viele Nienburger Wasser-Bewohner, um mir ein Bild vom Umfeld bei den Tieren zu machen. Das Ergebnis: Bei den schottischen Damen ist alles ok, nur meine Enten-Wiese, inkl. Enten-Haus standen brutal unter Wasser. Oh, dachte ich, das muss ich mir ansehen und tatsächlich, die Enten-Wiese war ein großer See. Wegen der Wasser-Massen wurde mir geraten, ich solle doch von Schafen auf Enten umsatteln.
Hochwasser / Straßensperren
Schon auf der Fahrt schossen mir viele Fragen durch den Kopf: Die Wasser-Enten-Wiese beurteilen, Enten unterbringen, Schafe kontrolliere- wie geht es den schottischen Damen, das zweite Show-Programm organisieren, mit Vanessa besprechen und die Frage – komme ich mit dem Auto überhaupt auf den Hof? Die Grusel-Show Hochwasser ist gestartet.
OK, dass kriege ich auch hin …habe ja sonst nix auf dem Zettel.
An nichts Böses denkend, fahre ich morgens, von zu Hause, Richtung Nienburg, doch plötzlich ein ganz anderer Gedanke: Nein, nicht nach Nienburg. Das viele H2O hat mich etwas verwirrt. Meine letzte Begegnung, mit Maga Wasser-Massen, war auf Usedom oder Ceylon. Heute ist Ceylon nach Nienburg gekommen, nur mit den Temperaturen haben sie sich vertan. Viel Regen ist nix Schlechtes, nur wen die H2O-Massen ganze Straßen und riesige Landstriche okkupieren, wird es ärgerlich. Wobei ärgerlich – es nicht so ganz trifft, … Ein Riesen-Mist und Stress für ALLE. Tier und Mensch
Zufahrt Nienburg
Da kommt man schon mal auf andere Gedanken. …da muss ich jetzt doch nicht unbedingt hin. Das es so schlimm im Großraum Nienburg ist, habe ich nicht vermutet. Vor allem, da ich vor wenigen Stunden /zu Weihnachten, noch mit Schnee-Überfall zu kämpfen hatte. Meine Vorfreude, auf Entenhausen war, bei dem Anblick, schnell verflogen und das Wasser stieg weiter.
–Entenhausenlebt-
Die sieben indischen Herren waren schnell untergebracht. An meiner Behausung wurde gerade ein Anbau gewerkelt, doch im Moment stand alles still. Genau dieser Anbau wurde die Vorrübergehende Bleibe. Nicht ideal, aber groß und schnell gefunden.
Der Rat, ich solle doch besser auf Enten umsatteln ist gar nicht so dumm. Schaue ich aus meinem Fenster, blicke ich auf Entenhausen und die Wasser-Massen erobern weitere Gebiete. Sie greifen unermüdlich an. Was war an den ereignisreichen Feiertagen das größere Übel? Schnee-Berge, oder Wasser-Massen? Der wässrige Überfall hat deutlich größeren Schaden angerichtet. Die Angriffs-Wellen sind übermächtig und nicht zu stoppen.
Ich halte tapfer die Stellung und leiste Widerstand.
Anfang des 19. Jahrhunderts /um 1800 gab es in Europa, inkl. Russland, 200 Menschen-Opfer – durch Wölfe /pro Jahr. War man damals im Wald allein unterwegs und hatte sich im undurchdringlichen Gestrüpp verlaufen, ging es bei nahender Dunkelheit nicht um Kälte, Angst oder Hunger – sondern um das nackte Überleben. Schon gegen ein kleines Rudel hat niemand eine Chance. Ab dem Jahr 1900 endete langsam das Wolfs-Problem. Mit großem Aufwand wurden die schlauen Grauen–Jäger aus Zentral-Europa vertrieben und in unbewohnte Regionen verdrängt. Nicht aus purer Jagdlust, sondern aus Sicherheitsgründen.
Wölfe sind intelligente und sehr soziale Tiere – zumindest was den Umgang im eigenen Rudel angeht. Sie haben grandiose Jagt-Strategien, scheinen sich bei der Hetze in der Gruppe abzusprechen und gehen dabei sehr planvoll vor – fast militärisch. Sie sind bewundernswert, so wie Tausend andere Tiere – wenn da nicht ein gewisser Haken wäre.
Das grandiose Hauptargument der Wolf begeisterten Befürworter –.80% kommen aus der Stadt -lautet: Früher ging es doch auch. Überraschung: Ihr lieben City-Bewohner, trotz dass die Weidetier-Wächter früher sogar bewaffnet waren und mit Kugeln ihre Pferde, Kühe und Schafe verteidigten, sind die Übergriffe und Risse, der grauen Jäger, so zahlreich geworden, dass sie aus einigen Regionen vertrieben werden mussten – ganz zu schweigen von den Gefahren für Männlein, Weiblein und deren Zwerge auf dem Land. Das ist keine Erfindung von Landwirten oder Schäfern, sondern tatsächliche brutale Geschichte. Die Weidetiere waren damals ihre Existenzgrundlage. Bei uns sind es inzwischen Edeka, Rewe oder Aldi. Abends wird dann am Esstisch die Jagdbeute an den Clan verteilt. Da aber die meisten einfach nur im Supermarkt auf die Pirsch gehen, um Beute zu erlegen, spielt die artgerechte Weidehaltung heute eher eine Nebenrolle.
Bei der groß angelegten Umfrage einer namenhaften Supermarktkette wurden Kunden nach ihrer Wichtigkeit zum Thema Tierwohl befragt. 90% hielten es für sehr wichtig und würden auch ihr Kaufverhalten danach richten – doch die Statistik sagt: 80% der Kunden achten nur auf den Preis, wobei die Verpackung oft genauso viel wie das Produkt kostet.
Einerseits kann ich es verstehen, denn die Zeiten sind hart, die Preise so hoch wie nie und viele kämpfen täglich darum, alle Rechnungen noch bezahlen zu können. Andererseits gilt: zu behaupten das Wohl der Tiere stünde bei ihnen an 1.Stelle, ist pure Heuchelei, oder Wunschdenken fern ab jeglicher Realität.
Eigentlich geht es gar nicht um den Canis Lupus, sondern um die Vernichtung der artgerechten Weidehaltung. Vorweg: Es gibt keinen wirkungsvollen, legalen Weg, die Weidetiere vor Wölfen beim Weidegang zu schützen. Was früher mit dem Gewehr und Blei versucht wurde, müsste heute mit wolfsicheren Barrieren bewerkstelligt werden. Wolfssicher muss so aussehen: (Darüber gibt es in Zoos und Raubtier-Gehegen strengste Gesetze – um die Bevölkerung nicht zu gefährden)
Welcher Landwirt oder Weidetier-Halter will und kann das umsetzen. Damit die Landschaft zupflastern und verschandeln? Da ist der zu betonierende Untergabe-Schutz noch gar nicht erwähnt.
Herdenschutzhunde sind bei Pferden, Rindern und Schafen auch nur eingeschränkt einsetzbar, zudem mit enormen Kosten, Aufwand und weiteren Gefahren verbunden.
Wir sind einer der dicht besiedelten Regionen der Erde und haben dennoch die größte Wolf-Dichte der Welt. Es ist super, dass viele Menschen sich für die Natur und der darin lebenden Tiere interessieren. Ernsthafte neue Schätzungen gehen von 2.500-3.200 Wölfe in Deutschland aus. Genaue Zahlen hat es nie gegeben und sind wohl auch nicht angestrebt. Zum Vergleich: Im menschenleeren Yellowstone, darf, bei strengster Kontrolle, die Anzahl von 100 Wölfen nicht überschritten werden, Schweden hat bereits 2022 die Wolfspopulation auf 270 begrenzt und die schlauen Schweizer haben eine generelle – präventive Abschussgenehmigung erteilt.
Laut offizieller Angaben gibt es in Germany 184 Rudel, 47 Paare und eine undefinierbare Anzahl einzelner umherstreifender Wölfe. Ein Rudel hat in der Regel 6-12 Tiere. So kann man, bei eher zu niedrigen Angaben, die etwaige Population überschlagen. Um das Ganze noch zu toppen hat aktuell das Oberlandesgericht Münster in einem ausgewiesenen Wolfsgebiet den Herdenschutzhund, wegen Lärm, in der Nacht, Mittags-Ruhe und an Feiertagen verboten. Das ist kein Scherz. Der Herdenschutzhund ist kein Allheilmittel, aber in großer Anzahl, bei einigen Situationen nützlich.
Der moderne Wolf soll auch auf seine Work-Live-Balance achten. Vorbei sind die Zeiten in denen Wölfe nachts oder gar Sonn- und Feiertagen ihre Beute hetzen. Die Wölfe von heute möchte doch auch mal chillen, ein Hobby suchen oder ausschlafen. Einige der grauen Jäger liebäugeln sogar mit der Vier-Tage-Woche – bei vollem Rissausgleich.
Trotz Humor sei eine ernsthafte Frage erlaubt: Im Gesetzbuch/Artikel 17 steht das Recht auf Eigentum – ist das noch gültig? Auch wenn Pferde, Rinder, Schafe und andere Weidetiere sensible, fühlende Wesen sind, so zählen sie doch als Eigentum. Wird Eigentum noch geschützt?
Wer sich intensiv für die grauen Jäger einsetzt, der sollte auch alle Schriften und Gesetze der EU zu Rewilding-Europe kennen. Die Wolfpopulation steigt und steigt und steigt, bis alle Weidetiere in Mastanlagen verschwunden sind und zum abschließenden Höhepunkt kommt auch noch der Bär – mit gleichem Aufwand und Schutzklasse, nur dass dieser von Zweibeinern nichtmehr zu stoppen ist. Auch Bärchen wird sein neues Revier behaupten. Steigt die Zahl an Groß-Prädatoren weiter, sind die Folgen absehbar und logisch. Das hatten wir schon mal, nur dass es jetzt bewusst herbeigeführt wird.
Auf Grund unserer Vergangenheit haben wir eine ganz besondere Verbindung zu Tieren. Unser Umfeld hat sich zwar verändert, aber die Geschichte steckt in uns, besser gesagt die alten Gene. Streiften früher Bären, Löwen oder Wölfe um das Lager, wurde zur Jagd gerufen – um Gefahren abzuwenden. Heute haben die Häuptlinge es verboten, diesen Gefahren wirkungsvoll entgegenzutreten.
OK, Artenvielfalt – Gutes Argument. Aber pro Tag sterben auf der Welt ca.120 Arten für immer aus (zaghaft gerechnet) und wir ändern Gesetze und verpulvern viele Millionen, um ein Tier zu bevorzugen, das noch nie vom Aussterben bedroht war oder gar auf der Roten Liste steht. Das kostet viel Zeit, Kraft und Geld. Immer wieder die Frage Warum? …das erkunde jeder selbst. Nachhaltige Energiegewinnung ist wichtig und die Massentierhaltung ist auch ein dringliches Thema – aber wenn wir unseren Bauernstand vernichten und die Tiere in Mastanlagen stecken, entsteht kein positiver Gedanke – im Gegenteil, größter Unmut auf die Verantwortlichen.
Bauern werden beschimpft, Weide-Tier-Halter verachtet und die Verantwortlichen schauen nur zu, denn ihr Plan geht auf. Ergebnis und Zukunftsaussichten: Mega-Ställe, die schon gebaut sind. Das ist kein Stadt-Teil, sondern eine MEGA-Mastanlage.
Es ist so wunderbar, z.B. Schafe beim friedlichen Grasen auf der Weide zu beobachten. Kleine Kälber in ihrem Übermut zu sehen oder entspannt mit dem Pferd einem Waldweg entlangzugehen. Das ist wahre Tierliebe und Naturverbundenheit.
Immer wenn ich zu den Schafen fahre, führt mein Weg an einer kleinen Plantage vorbei. Hier sehe ich so gut wie immer eine, ältere Dame in den Furchen schuften. Sie ist nichtmehr so gut zu Fuß, doch ihr Tagwerk muss geschafft werden. Also fährt sie täglich, mit dem Traktor, zu ihrer Anbaufläche, wo fast das ganze Jahr frisches gesundes allerlei gedeiht.
Ingrid, eine fleißige Frau.
Was sind wir doch für Waschlappen geworden. Haben wir Husten – werfen wir Pillen ein, Schmerzt der Rücken – gehen wir zum Arzt und kann man den Arm nur unter Schmerzen bewegen – machen wir krank. Willkommen in der schönen neuen Welt. Heute konnte ich es nicht lassen, diese fleißige Dame anzusprechen. Die Arbeit an den Schafen war erledigt und ihr Traktor fuhr mal wieder vor mir. Also folgte ich der bewundernswerten Frau und als sie anhielt, sprach ich die Dame an. Die Bezeichnung Dame würde ihr bestimmt nicht gefallen, aber es soll auch ein Zeichen meiner Hochachtung sein. Sie sei Rentnerin, aber davon kann man ja nicht leben – sagte Ingrid und baut ihre Bio-Lebensmittel selbst an. …und wir regen uns auf, wenn im Supermarkt mal was nicht korrekt sortiert oder ausgezeichnet ist. Sind wir alle etwas fehlgeleitet und im Laufe des Lebens irgendwo falsch abgebogen?
Vollgestopft mit Tatendrang und Sympathie
Unsere Unterhaltung war wunderbar und Ingrid berichtetet auch davon, dass sie meine Schaf-Arbeit schon lange mit Begeisterung beobachtet. OK, meine Arbeit macht Spaß und ist auch kein Zuckerschlecken, doch was diese Frau leistet, dagegen verblasst mein Tun. Sie war herzlich, offen und machte einen Grund-Ehrlichen Eindruck.
Ich dachte schon, dass ich nicht so recht in die heutige hektische Welt passe, aber diese Frau lebt in einem ganz anderen Universum und ist uns allen ein Vorbild. Ich war beeindruckt.
Porree Tag
Ingrid möchte heute Porree ernten. Ich fragte: Was sie macht, dass alles so gesund und frisch aussieht? Ingrid: Keine Hilfsmittel und keine Chemie, ich kümmere mich einfach immer gut darum. Eine fleißige Frau – dachte ich.
Wird etwas geerntet, kommt gleich das nächste nach
Sie betonte mehrmals, wie oft ich doch bei den Schafen sei und alles tue, etwas Scham stieg bei mir hoch. Ihr Lachen und ihre Zufriedenheit waren ansteckend es war eine Freude sich mit ihr über den Alltag in der Landwirtschaft zu unterhalten. Da schoss mir ein Bild durch den Kopf, wie früher Korn-Felder gemäht wurden. In einer Kette aufgestellt, die Sensen geschärft und Felder bis zum Horizont – unglaublich.
Ingrid erinnert mich daran, wie tapfer, hart und fleißig wir sein können.
Neben wochenlangem Regen, knappen Grünflächen und der akuten Wolf-Problematik, habe ich bei dem ganzen Desaster noch Glück, denn meine attraktiven, schottischen Damen wandeln auf drei Photovoltaik-Anlagen.
Scottish Blackface Foto vor der Schur
Der nette Jagdpächter, der Region, meinte: Wenige Kilometer von deinen Schafen haben Wölfe ein Tier gerissen. Das hebt nicht gerade die Stimmung, obwohl die drei PV-Anlagen gut gesichert sind. Nicht zu 100% Wolf-sicher, aber der schnelle Happen im Vorbeigehen, ist nicht möglich. Solche Umtreib-Arbeiten mache ich immer zu dritt – mit den zwei fleißigen Kolleginnen. Meinen beiden Border Collies. Abby sichert Fluchtwege ab, ich plage mich mit den Netzen herum und May schiebt an. …los geht`s. Mit meinem Auto habe ich, wie immer, die zu überquerende Straße gesperrt
…und ein freundlicher, wartender Autofahrer meinte: Nur keine Eile.
Vor dem Netze stecken, muss ein schmaler Gang gemäht werden, damit der Strom in den Netzen bleibt und sich nicht auf und davon ins Gras macht. Der frisch Instand gesetzte Rasenmäher erledigt brav seine Arbeit. Da ich aber immer ohne Fangkorb mähe, kann es schon mal sein, dass er einen schlechten Tag hat und einen Stein nach mir wirft. Genau diesen miesen Tag hatte er und sein Ärger, oder besser gesagt sein Stein traf mich am Bein. Volltreffer – das Blut lief in den Stiefel. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ist zwar schmerzhaft, aber Garnichts.
Stein-Geschoß – Streit mit dem Rasenmäher
Manche Bewegungen bereiten mir zwar noch Ärger, aber was muss das muss. Die Damen brauchen frisches Grün – das sollen sie haben. Kürzlich sagte eine gute Freundin (ehemalige Schafzüchterin) zu mir: Du solltest vielleicht alle Deine Tiere abschaffen, dann hättest du weniger Arbeit und Probleme. Sie kennt natürlich meine nicht einfache Situation, nach dem Unfall. Es hört sich auch logisch an, aber warum sollte ich dann auf Erden wandeln? Tiere sind mein Leben. Gut gemeinter Rat, aber für mich nicht machbar. Zurück zum umtreiben. Der Autofahrer schaut interessiert zu, die Damen flitzen los und die Hunde sichern das Geschehen ab. Super, alles hat gut funktioniert. Die Schotten stürzen sich sofort auf das neue Grün und die Vierbeinigen Mitarbeiter warten gespannt auf ihre nächste Aufgabe. Der heutige Sonntag war ausnahmsweise ohne Regen. Das Gras wächst Rekordverdächtig und nun muss ich nur noch die Tränke wiederbeleben.
Abby und May bei der Arbeit
Was machen eigentlich Zweibeiner an einem Sonntag, die keine Tiere haben? Kaffee trinken, Eis essen gehen, oder auf dem Rasen liegen und in die Sonne blinzeln? Es sei ihnen gegönnt, aber es ist nicht mein Leben. Jeder sollte tun, was er meint, tun zu müssen. Bin ich deshalb eigenartig? Vielleicht, aber ich bin ich und wem meine Lebensart nicht gefällt, sollte wegschauen. Tiere sind wichtig und gehören zu mir.
Scottish Blackface Foto vor der Schur.
Vielleicht habe ich manchmal eigenwillige Ideen, aber wenn die Damen neues Grün brauchen, sind mir Schmerzen und Gebrechen völlig egal. Hört sich für Außenstehende vielleicht merkwürdig an, aber genauso ist es. Sonntages: Die Mädels umtreiben und den Damen frisches Grün geben, genau das macht mir Freude.
Die Tränke funktioniert, die Damen zupfen begeistert am saftigen Grün – mein Job ist erledigt. Ein toller Tag.
Wie reden Tiere miteinander? Haben sie eine Sprache? Welche Rolle spielen Bewegungen, Gerüche und Farben?
In Disneys Film Zoomania (2016) laufen Tiere auf Zweibeinen, tragen Kleidung, fahren Zug, arbeiten und sprechen unsere Sprache. Typisch Hollywood und selbstverständlich Unsinn. Natürlich kommunizieren die 4, 6 oder 8Beiner miteinander. Aber was macht die Sprache, von uns Zweibeinern, so besonders? Sind wir schlauer …das bezweifle ich manchmal
Die meisten Tiersprachen basieren auf Stimmungsdemonstration oder Absicht. Eine Katze schnurrt, wenn ihr etwas gefällt, zischt, wenn sie ärgerlich wird, und der Kater macht laute Geräusche, wenn er sich in der Nähe eines paarungswilligen Weibchens befindet.
Ist Sprache Intelligenz? -Vielleicht. Die Strategie einer Rasse zu überleben – das ist in der Evolution Intelligenz. Darwins Evolutionstheorie besagt: Das sich Lebewesen an ihre sich verändernde Umwelt anpassen. Lebewesen, die sich schlechter anpassen, sterben aus. Oh, da haben wir wohl schlechte Karten. Zu Darwins These gibt es einen ganzen Berg an Gegenargumenten, aber darum geht es hier nicht. Sprache ist vermutlich auch ein Zeichen von Entwicklung – die Zweibeiner konnten sich damit besser austauschen. Was ist die neuste Frisur, wo hat der Nachbar sein neues Weibchen her oder, so ganz nebenbei, wo Jagd man am besten. Sprache ist also ein deutliches Zeichen von Weiterentwicklung, aber noch lange kein Anzeichen dafür, dass sich diese Spezies langfristig durchsetzt – überlebt. Auch die Tiere tauschen sich über andere aus. Die Raben merken sich zum Beispiel Gesichter, die zu ihnen freundlich waren und tauschen sich auch darüber aus. Wie? Forscher in Wien haben sich in die Welt der Rabenlaute ein-gelauscht und konnten mehr als 30 Lauttypen entschlüsseln.
Scottish Blackface
Auch bei Schafen gibt es einen Austausch und zwischen den Rassen sogar große Unterschiede. Sie sind nicht die Überflieger der Evolution. Ihr Austausch funktioniert meist über Nonverbale Kommunikation -von einfachen Ruf-Lauten mal abgesehen. Sie passen sich im Notfall auch schlechten Lebensbedingungen an und trotzen Widrigkeiten erstaunlich gut
Border Collie
Unsere Border Collies spielen in der Sprach-Kategorie eine besondere Rolle. Ihre Genetik ist eher darauf ausgelegt, unsere Kommandos-unsere Wünsche zu erfüllen und wenn nötig auch selbstständig zu agieren. Untereinander geht es meist um Rangordnung und Futterneid. Der Border Collie arbeitet sehr viel mit Auge und körperlichem Ausdruck. Das gilt für die Arbeit am Vieh, als auch im eigenen Rudel. Diese Rakete wird nicht umsonst als einer der intelligentesten Hunde bezeichnet. Wobei eine Besonderheit in seinen Genen verankert ist. Frei übersetzt heißt es in etwa: Ich will alles für Dich tun. (mit -für Dich- ist der Hundeführer gemeint)
Kommen wir nun zu weiteren Wunder-Kindern. Über das Innenleben der Primaten gehen die Meinungen der Wissenschaftler weit auseinander.
Von: Können nichts – Bis: Können fast alles.
Affen
Sie sind nicht nur außergewöhnlich intelligent, sondern kommunizieren auch mit einer eigenen Zeichensprache. Diese Sprache ist so speziell, dass sie von Gruppe zu Gruppe sogar unterschiedlich sein kann. Einige Affen können unglaubliche, bis zu tausend Gebärden anwenden. Sätze wie der Mensch formen sie natürlich nicht – aber sie kreieren beispielsweise neue Wörter-neue Bedeutungen. So kombinierte die Gorilla-Dame Koko in den USA die Gebärden für weiß und Tiger, um ein Zebra zu beschreiben: weißes Tier mit Streifen. Unglaublich!
Man kann all diese wilden Strategen bewundern, aber der nächste Kandidat ist herausragend. Eine Spezies als herausragend zu bezeichnen, ist schon außergewöhnlich. Der Hai. Er ist das älteste hochentwickelte Tier der Erde. Haie schwammen schon 100 Millionen Jahre vor den ersten Dinosaurier durch die Ur-Ozeane. Ein echtes Erfolgsprodukt der Evolution. Ihre Kommunikation fand und findet hauptsächlich über die Schwimmbewegung statt. Sie nutzen die Körpersprache. Es ist z.B. von großer Bedeutung, in welchem Winkel zwei erwachsene Tiere aufeinander zuschwimmen. Wer ausweicht unterwirft sich. Auch hier hat Hollywood dazu beigetragen (Film: Der Weiße Hai) diese faszinierenden Tiere in Verruf zu bringen. Der Schweizer Haiexperte Dr. Erich Ritter betont: Es gibt keinen einzigen Fall, in dem ein Mensch von einem Hai gefressen wurde. Es waren lediglich Angriffe aus Neugier, was oft den Verlust von Arm oder Bein verursachte. Neugier mal anders.
Hai
Sie sind ein Meisterstück der Evolution und so perfekt, an ihre Umwelt angepasst, wie kein anderes Lebewesen auf unserer blauen Kugel. Der Hai ist ein Paradebeispiel, dass die Sprache nicht über die Durchsetzung einer Spezies entscheidet. Ernsthafte Berechnungen haben ergeben, dass die Menschheit in 17.000 Jahren nichtmehr auf Erden wandeln wird. Über diesen Zeitpunkt gehen aber die Meinungen der Fachleute weit auseinander. Zum Beispiel hat der Wissenschaftler John Richard Gott (sein Name ist tatsächlich so) in einer statistischen Berechnung, auch festgestellt, dass der Mensch wie wir ihn kennen, in spätestens in 7 Millionen Jahren ausgestorben sein wird. Nicht wegen einem globalen Atom-Krieg oder Meteor-Einschlag, sondern weil wir Dumpfbacken uns zu langsam weiterentwickeln, um eine bessere Anpassung zu erlangen.
Der Hai zieht dann vermutlich noch immer seine Runden. Victor – Sieger, siegreich
Professor Claudius Gros, sieht unsere Evolution etwas differenzierter. Als Spezies werden wir kaum noch Veränderungen einer Evolution durchlaufen, sondern uns in spätestens 10.000 Jahren mit Maschinen verbinden und teilweise zu KI gesteuerten Cyborgs werden – was neue Abhängigkeiten schafft. Die KI macht dann über uns Dumpfbacken ihre eigenen Witze: Einfach in eine volle Metzgerei gehen und laut rufen: Chef, die toten Tiere von der Autobahn sind da, Hintereingang wie immer?
KI
In einigen Tausend Jahren, wird die KI übermächtig sein – was können wir dagegen tun? Statt WhatsApp, E-Mails und Computer könnten wir mehr miteinander reden, uns austauschen, oder auch mal wieder Briefe schreiben. Was waren das für schöne Zeiten, als wir einfach so dahinlebten. Uns schmutzig machten, richtige und falsche Entscheidungen trafen und unser Schicksal selbst bestimmen konnten. Carpe diem – Nutze den Tag
Manchmal glaube ich, nicht mehr so recht in diese Zeit zu passen. Obwohl ich eine Menge von Marketing, Effizienz und Verkauf verstehe, schätze ich aber jetzt umso mehr, Nachhaltigkeit, gute Gespräche und den Schafen beim Fressen zu zusehen.
Sind das Fantastereien? Wunschbilder eines Sonderlings?
Vielleicht… Mir wurde schon immer nachgesagt, dass ich in meiner eigenen Welt lebe. Baut sich nicht jeder sein eigenes, kleines Universum?! Bei manchen läuft jeder Tag genau gleich ab, wenn er oder sie das so mag – ok, aber bei anderen ist der Alltag mit Turbulenzen gespickt. Die zweite Variante gibt es in: beherrschbar oder im freien Fall. Ich bewege mich eher in Richtung Turbulenzen. Wobei die beherrschbare Variante mit Kreativität und Fantasie gewürzt wird. Nicht gerade der leichteste Weg, aber spannend und immer vollgepackt mit Energie.
Wir leben in einer schnellen Leistungsgesellschaft. Manch einer sagt: Das lasse ich gar nicht an mich ran. Können wir das, wenn wir in Old Germany wohnen?
Bekommen die meisten Zweibeiner nicht ein komisches Gefühl oder sogar ein schlechtes Gewissen, wenn sie 3 Tage nix tun?! Nur essen, trinken und faul in die Sonne schauen? Davon mal abgesehen, dass diese Art zu leben, nicht meine Vorstellung ist – aber in früheren Zeiten, hörte man auf zu arbeiten, wenn für einige Tage genug da war. Das war zwar stellenweise brutal hart, aber auch eine ganz andere Lebenseinstellung, als wir heute eingepflanzt bekommen. Deshalb sind die Alten, in unserer schnellen Leistungsgesellschaft, nicht mehr so hoch angesehen – obwohl sie lebenslang schon viel vollbracht haben.
In den letzten Jahren habe ich nicht alles richtig gemacht oder falsch entschieden und darüber ärger ich mich oder übe Kritik an mir selbst. Eine sehr geschätzte Freundin, Vanessa aus Dortmund, hat zu meinen Selbst-Vorwürfen eine ganz andere Einstellung. Mach Dir keine Vorwürfe, das waren Moment-Entscheidungen. Bereits einen Tag später oder gar heute, würdest Du ganz anders handeln. All diese Ereignisse haben dich zu dem gebracht, was du heute bist. Eine besondere Sichtweise, über die man nachdenken sollte.
Stundenlang die Tiere beobachten, passt einfach nicht in unsere Zeit, zumindest kommt es mir so vor. Vielleicht lebe ich in meiner eigenen Welt (warum auch nicht), denn das Größte ist für mich noch immer, mit einem trockenen Rotwein, relaxt die Tiere zu beobachten. Meine EX- Freundin fand es immer komisch, dass ich so oft viel Zeit bei meinen Tieren verbrachte, aber es war pure Schwerelosigkeit und Freude ohne Zeit. In solchen Momenten schien die Uhr still zu stehen.
Ich will es aber nicht nur in bunten Farben schildern oder gar romantisieren, es ist auch harte Arbeit. Heute, sich Zeit für seine vierbeinigen Racker zu nehmen, findet in unserer Leistungswelt keine Beachtung oder gar Würdigung. Genau deshalb hörte ich schon öfter den Spruch: Du lebst in deiner eigenen Welt. Deshalb bin ich aber nicht weltfremd. Ich lebe bewusst in dieser Zeit, auch wenn mir vieles in ihr nicht gefällt – lebenslang sitzt uns der Teufel im Nacken, um nach viel Geld zu jagen. Natürlich kann Geld beruhigen und es vermittelt den Anschein von Sicherheit, aber es bringt weder Glück noch Lebensfreude. Viele suchen sogar bei der Partner-Wahl eher nach Sicherheit. Lebensfreude entwickelt sich aber aus Liebe, Reibungsflächen und Erlebnissen. Nicht zu vergessen das gewisse Band, dass aus Leidenschaft und gemeinsamen Interessen geknüpft wird. Hört sich vernünftig an, aber auch ich habe viele Jahre gebraucht, um diese einfachen Dinge zu entdecken.
Reise, Reise Lebensreise – jeder reist auf seine Weise.
Vielleicht passe ich wirklich nicht in diese Zeit. Da schießt mir plötzlich die berechtigte Frage durch den Kopf: Was ist Zeit? Zeit ist eigentlich nur die Abfolge von Ereignissen oder besser gesagt, die Einheit zwischen Ereignissen. Die Idee, den Tag in feste Teile einzuordnen, kommt aus dem alten Ägypten. Vor über 2.000 Jahren. Ca 150 vor Christus schlug Hipparchos vor, den Tag in 24 gleiche Segmente zu teilen, was aber erst im 14.Jahrhundert, mit den mechanischen Uhren, fest eingeführt wurde und die Babylonier präzisierten die damaligen Berechnungen auf 12 feste Einheiten.
Damals / Sonnenuhr
Seitdem hetzen uns Stunden, Minuten und Sekunden. Besser gesagt, lassen wir unser Leben von der Anzeige auf dem kleinen gehässigen Ding- namens Uhr- bestimmen.
Dieses großartige Foto fasziniert mich immer wieder. Zeitlose, harte Arbeit. Der Gegenentwurf zu unserem täglichen, ganz normalem Wahnsinn.