Archiv für den Monat: April 2025

Glaube oder Volksjustiz

Wir leben in einer bewegten Zeit – aber ist sie das nicht immer?
Die einen Politiker begründen ihr Handeln mit Ideologie und die anderen mit Logik. Wir, das Volk, werden von mehreren Seiten mit Argumenten bombardiert und alles klingen nicht vollkommen dumm. Sucht man Kraft in einem Glauben bekommt man vielleicht Stärke – andernfalls steigt die Energie für Rebellion mit unschönen Auswüchsen.

Ich bin zwar christlich erzogen, dem ich aber später sehr kritisch gegenüberstand. Nicht zuletzt auch wegen des seltsamen Verhaltens der Würdenträger. Selbst die respektablen Tempelritter drehen sich, mit ihren verblichenen Knochen, noch heute bei dem Verhalten der Kirchenfürsten im Grab um.

Mit Border Collies, indischen Laufenten und schottischen Schafen passe ich auch nicht perfekt in unsere Westliche-Lebens-Philosophie. Was solls, ich tue, was ich denke, tun zu müssen. Auch ein kleines Stück persönliche Freiheit.

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Scottish Blackface Schafe

In dieser verwirrenden Zeit kam ich mit der Philosophie des Buddhismus in Kontakt. Ich lernte Laura kennen, die mich beeindruckte. Trotz schwerer persönlicher Rückschläge, Arzt-Besuchen und einem sehr langen Aufenthalt im Buddhistischem Kloster, meistert sie bei großer Bescheidenheit, ihren neuen Alltag. 1 Stuhl in der Wohnung reicht ihr, TV und Radio sind überflüssig. -RESPEKT-  Ich möchte nun nicht gleich nach Triebet umsiedeln, doch sie hat mich unabsichtlich dazu gebracht – über Sinn und Handeln mehr nachzudenken.
Sie ist noch keine 30 und hat genügend Zeit, die richtigen Weg-Schilder zu setzen – trotz des täglichen Wahnsinns, der uns hinter jeder Ecke begegnet.

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Eine völlig andere Lebenseinstellung als unsere Konsum-Gesellschaft.

Mit Laura kam ich zu einer Buddhistischen Meditation. Der Schwerpunkte war die Anleitung zur Stille – gerade in unserer chaotischen, schnellen und lauten Welt eine wohltuende Besonderheit. Thema: Ein Tag Schweigen (und das mir als Moderator) Mediation im Wald bei sanften Bewegungen. In diesem Zusammenhang vernahm ich auch zum ersten Mal das Tibetische Sprichwort: Wenn ich alles selbst behalte, was bleibt dann um anderen zu geben. Das widerspricht klar unserer westlichen Lebensweise – die auf Konsum und Besitz ausgerichtet ist. Buddhismus ist nicht wie in unserem westlichen Verständnis ein Glaube, sondern sich selbst zu erforschen, kennenzulernen und weiterentwickeln. Hört sich sehr plosiv an, aber der gelernte westliche Zweibeiner muss mit dieser Gedankenwelt erstmal zurechtkommen. Allein schon das konsequente, uneigennützige Handeln ist uns fremd geworden – ganz zu schweigen von dem angeführten Tibetischen Sprichwort.

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Sei EINS mit der Natur.

Die drei Wurzeln des Bösen im Buddhismus:
Der Buddhismus benennt aus dem Egozentrismus heraus drei Wurzeln des Bösen. 
Ich-Wahn, Gier und Hass, sind die Geistesgifte.  Das kommt uns doch bekannt vor.

Glaube gibt den labilen Zweibeinern Halt, das wussten schon die Machthaber vor 2.000 Jahren. Wird das Volk ohne Hoffnung und Halt unzufrieden, eskalierte über kurz oder lang die Lage. So verlief die Geschichte bisher immer. Wenn die Masse überfordert wurde und Grenzen des zumutbaren überschritten wurden, kam es zu Aufstand und Volksjustiz. Ein grausamer Gegensatz zur Buddhistischen-Gedankenwelt.

Dann wurde es hässlich – Frankreich

Dann wurde es hässlich.
Massen-Hinrichtungen unterm Schafott als Volksbelustigung in Frankreich.

Familie Romanows

Hingerichtete Familie Romanows in Russland.

Nicht weit zurückliegende Beispiele von Volksjustiz sind Frankreich /mit Maximilien Robespierre und Russland /mit Wladimir Lenin. Unzählige Schafott-Hinrichtungen während der Französischen Revolution und in Russland u.a. mit der Ermordung der komplettem Zaren-Familie die Romanows inkl. ihrer Kinder. Ein sich immer wiederholender Zyklus, zwischen Glück und Wut.

Nachtrag.
Mein Schweige-Tag unter Buddhistischer Anleitung ist vorüber und hat in mir viel bewegt. Auf dem Heimweg, im Auto, habe ich mit Laura natürlich angeregt diskutiert. Sie praktiziert den buddhistischen Gedanken schon länger, aber für mich ist es völliges Neuland. Unter anderem habe ich mich sagen hören, Was haben wir die ganzen Jahre alles falsch gemacht? Laura meinte dazu: Bei deinen Shows ist der Focus sehr wichtig. Nicht, wie großartig war ich, sondern gute Unterhaltung sowie Respekt und Achtung vor den Tieren zu vermitteln.

Nun kann ich mir gut vorstellen, dass die Buddhisten in Triebet mit der vermeintlich fortschrittlichen westlichen Welt nichts anfangen können. Etwas mehr Demut und Toleranz stünden uns allen gut.

NIRVANA -Tagebuch von Kurt Cobain

Ein sehr persönlicher und offener Einblick in die explosive Gedankenwelt des einflussreichsten Musikers seiner Zeit und das erschütternde Selbstzeugnis eines radikalen Künstlers.

Kurt Cobain

Ja, ich habe auch noch andere Interessen außer Border Collies und Schafe – zum Beispiel Geschichte, Tagebücher und die Musik. NIRVANA war einer dieser Favoriten. Manch einer mag diese Band nicht – ich schon. Kompromisslos eigene Wege zu gehen hat mich bei Kurt ganz besonders fasziniert, denn in der heutigen Zeit besteht zu vieles aus Grau-Tönen und Kompromissen. Deshalb auch sein Motto: Besser in Flammen aufgehen- als langsam verglühen. Kurt Cobain war einer jener besonderen Menschen, die in kein Raster passten, und sein Tagebuch (glücklicherweise besitze ich eine Copy des Originals) verrät unendliches über sein erstaunliches Innenleben. Er gehört zu den Meilensteinen der Musikgeschichte, was ihm aber stets gleichgültig war. Er suchte nur einen Weg sich selbst zu verwirklichen. Sein Tagebuch zeigt eine zerrissene Gedankenwelt – wenn man tief gräbt.

Gehen wir alle in uns – und wagen ehrliche Kritik, so tut sich ein dunkles Universum auf. Genau dieser Kampf, mit der explosiven Seite, tobte in Kurt Cobain. Sein Tagebuch lässt in eine dramatische Welt blicken, voller Selbstzweifel, Alkohol, Bescheidenheit aber auch voll mit musikalischer Genialität.
Solche Erkenntnisse werden dem Publikum selten geboten. Ehrliche Worte von einem Superstar, zwischen Verzweiflung und Visionen, der ganz nebenbei einen unverwechselbaren Stil entwickelt hat. Den unsterblichen Sound von NIRVANA.

Kurt Cobain Tagebuch

Ich habe Angst vor dem Spott anderer.
Ich bin mir der Aufrichtigkeit in meiner Stimme bewusst.
Ich habe gern Sex mit Leuten.
Ich liebe meine Eltern, obwohl ich praktisch alles ablehne, wofür sie stehen.
Ich verstehe und respektiere die Bedeutung, die Religion für andere Menschen hat.
Punkrock bedeutet Freiheit.
Ich benutze Versatzstücke anderer Persönlichkeiten, um meine eigene zu formen.

Kurts Tagebuch- Eintrag zu einer 7 Monate-Tour von NIRVANA

Ich bin das Produkt von 7 Monaten, in denen ich mir jeden Abend die Lunge aus dem Leib gebrüllt habe, 7 Monate, in den ich rumgehüpft bin wie ein unterbelichtetet Rhesusaffe, 7 Monate, in denen ich immer wieder die gleichen Fragen beantwortet habe . . .
Ich kann es nichtmehr hören, was mir alle für Ratschläge geben. Zum Beispiel: Mann, mit eurer Band läuft es so super du schreibst großartige Songs, aber hey, du musst deinen persönlichen Scheiß auf die Reihe kriegen. Flipp nicht aus und lebe gesünder.    Ich wünschte, es wäre so einfach . . .

Kurt Cobains Entwürfe für T-Shirts

Die Anerkennung war bereits riesig und Millionen füllten sein Konto, dennoch schrieb er in sein Tagebuch: Hoffentlich sind wir morgen nicht wieder so schlecht wie heute. Er wollte keine verdammte Rock-Ikone sein und lehnte Luxus.
Das war Kurt Cobain: Musikalisch grandios, aber zerfressen vom angeblichen Unvermögen.

Solche dramatischen Selbstzweifel plagten zahlreiche Persönlichkeiten, die im Gedächtnis von vielen Menschen verankert sind. Dabei bekommen wir alle, auch ich, gelehrt:  Gehe deinen Weg.
Hunde wollen eine Rudelführer und Menschen Personen, zu denen sie aufschauen können. So die Theorie, aber wir können nichts Besonderes vollbringen, wenn andere Gedanken und Handeln bestimmen. Wer sich der Masse stumpf unterordnet, ist nur ein nützlicher Idiot.

Sei nicht angepasst und unverwechselbar – auch das ist seine Botschaft.

Kurt Cobain zwischen Wahnsinn und Genie.

Er starb am 05. April 1994, unter Alkohol, Drogen und durch gegen sich selbst gerichtetes Gewehr, in seiner Garage.

Heute musiziert er mit Amy Winhouse und Lemmy Kilmister im Thronsaal

Wer noch immer nicht weiß, wer NIRVANA und Kurt Cobain ist, der lebe weiter friedlich in seiner Traumwelt und lasse sich nicht von einem genialen Miesepeter, wie Kurt Cobain, vom sonnigen Wanderpfad abbringen.

Abschiedsbrief von Kurt Cobain
Leitspruch eines kompromisslosen Künstlers.