Die 2 neuen Mitglieder haben es geschafft Sandra Lockow und ihr Hund Finlay sind Deutscher Meister. Diese Anerkennung, bestes Team Deutschlands, bekommt man nicht geschenkt. Gleich bei welchem Hundesport, nur Leidenschaft, Konsequenz, zielstrebiges Training und gute Team-Arbeit führen zu so einem Erfolg. Herzlichen Glückwunsch.
Sandra & Finlay, wir sind stolz auf Euch.
Finlay
Sandra Lockow & Finlay
Zudem haben sich Sandra und Finlay für die Europameisterschaft in Österreich qualifiziert.
Wenn ich schon dachte, bei mir lief es in den letzten 1 ½ Jahren (nach meinem Crash) nicht berauschend, so gibt es Schicksale, bei denen das Leben 3-Nummern härter zugeschlagen hat.
Meine Tiere geben mir nicht nur Kraft, sondern auch viel Freude. Das Thema Wolf ist zwar ein bitterer Tropfen im Kelch, doch die schottischen Damen bereichern mein Leben. Auf seltsamer Art und Weise habe ich nun eher einen Blick für die Outsider. Menschen, die nicht so recht in unser Vorstellungs-Muster passen – aber kämpfen
Jagdrevier
Als ich heute Abend von den schottischen Damen auf vier Beinen und Hörnern kam, fuhr ich noch zu REWE, um meine Nahrung zu erbeuten. Beim Eintreten, in den Tempel des Überflusses sah ich einen älteren Mann, der am Eingang Zeitungen verkaufte. Es war Der Bote. Nix mit Sekte, sondern ein Blatt der Obdachlosen. Ich ging zunächst weiter, denn ich wollte mir ja ein kleines Stück aus dem Nahrungsreichtum herausreißen. Französischer Wein stand auch auf der Abschußliste. Nachdem ich die Jagd erfolgreich beendet hatte, inkl. Vin de France-rouge, chillte ich wieder Richtung Ausgang. Der Outsider ging noch immer seiner Tätigkeit nach und bot fleißig die Zeitschrift der Menschen ohne Bleibe an.
Jagd-Beute
Seine Augen waren etwas erstaunt, als ich meinen Fang abstellte und ihn begrüßte. Er war freundlich, offen und ich erfuhr einiges über sein hartes Leben. Klaus war 56 Jahre /sah 10 Jahre älter aus, verheiratet und musste zudem für 2 Kinder und 2 Enkel sorgen. Von der Stadt hatten sie (wegen dem Nachwuchs) eine Notunterkunft erhalten. Computer, Internet und Auto blieben jedoch unerschwinglicher Reichtum. Zum Zeitungsverkauf meinte Klaus: Wenigstens Etwas. Er hat sich in unzähligen Firmen beworben – aber für diese sei er zu alt. Seine Frage an mich: Wenn ich Arbeit hätte, kommt er mit seiner Frau vorbei und würden alles machen. Mit dem Bus kämmen sie überall hin.
…und wir beschweren uns über miesen Internet-Empfang, schlechtes TV-Programm oder übles Wetter. Trinken aus Verzweiflung französischen Wein und unsere Tiere erhalten bestes Futter. Das Leben kann aber deutlich brutaler zuschlagen, wie bei Klaus.
Sein täglicher Kampf bewegt sich in völlig anderen Regionen. Die meisten von uns hätten bei einem solchen Problem-Berg längst das Handtuch geworfen – doch er kämpft weiter. Auch mir wurde schon angeraten: Verkauf (nach deinem Unfall) alle Tiere, so hast Du weniger Arbeit und geringere Sorgen. Ist mit mir aber nicht zu machen. Tiere sind mein Leben.
Klaus sitzt tapfer jeden Nachmittag vor dem REWE-Markt und versucht Zeitschriften zu verkaufen. Falls Ihr also jemanden seht, der den Boten anbietet, nehmt euch 2 Minuten Zeit, seit freundlich und kauft etwas. Es ist seine einzige Einnahmequelle – sein lautloser Hilferuf. Für seinen Lebensmut und Kampfgeist habe ich ihn bewundert, trotz der wirklich üblen Umstände. So wie bei der fleißigen Rentnerin Ingrid von der ich kürzlich berichtet habe, fällt mir nur immer wieder ein Wort ein: Hochachtung!
Stolz zeigte er mir unaufgefordert seinen Ausweis mit den Worten: Alles legal. Super, dachte ich, in dem ganzen Desaster hat er sich dennoch seine Ehre bewahrt. Könnten wir auch diese Standhaftigkeit zeigen? Ich glaube nicht. Viele meiner Bekannten und Mitstreiter leben in guten Verhältnissen und einige suchen ihren Partner sogar nach Sicherheiten aus. Das erscheint oberflächlich, was es ohne Kinder vermutlich auch ist, aber alte Regel: Umwelt formt den Menschen.
Dieser Blick erwärmt das Herz.
Zu Hause fragte ich später Tante-Google, was sie mir alles über Obdachlose erzählen kann. WOW, ich war überrascht, es scheint ein kleingehaltenes – aber gigantisches Thema zu sein. Was bei den unzähligen Berichten auffällt, sie geben das Letzte (das sie noch haben) für ihre Tiere. Futter, ihre einzige Decke bei Kälte und uneingeschränkte Zuwendung. Davon kann sich so manch einer, aus der Heilen-Welt, eine Scheibe abschneiden. Schwerpunk, sei vor allem, ihre Tierliebe, berichtete die allwissende Tante. Klar, der kleine vierbeinige Racker ersetzt die Familie und manchmal sogar den Gesprächspartner und viele aus der Heilen-Welt sollten sich von Zuwendung und Besorgnis etwas abschauen.
Es sind nicht nur Outsider, sondern Zweibeiner, die ganz andre Werte wiederentdeckt haben und einigen dieser Pechvögel hilft Alkohol, um das unverschuldete Desaster vergessen zu können.
Die einzige Decke bekommt der Hund.
Zurück zu Klaus. Die Kinder gehen in Nienburg zur Schule. Robert, Volker, Steffen und Bernd. Ich hoffe, dass sie ein leichteres Leben haben. Der Vater tut in jedem Fall alles dafür.
Klaus hatte einen Job, er verdiente kein Vermögen, aber er konnte seine Familie ordentlich versorgen. Die Arbeit im Lager einer Spedition machte ihm Spaß, die Kollegen waren nett und das spärliche Geld kam pünktlich. Wir hatten drei Kinder und das vierte Wunschkind war unterwegs. Plötzlich, völlig unerwartet, meldete die Spedition Insolvenz an und das Lager war damit arbeitslos. Der Schock war so groß, dass ich alle in unseren alten Passat verfrachtete und mit Zelt an die See fuhr. Wir wollten nur 1 Woche bleiben, aber am Ende wurden daraus 57 Monate erzählte Klaus. Im Krankenhaus an der See haben wir unser viertes Kind bekommen. Das Erhalten
der Papiere war schwierig, denn unsere Wohnung war bereits gekündigt und wir, als Familie, obdachlos. Kein Geld für Benzin, kein Geld für essen. Aus Not verkaufte ich deshalb das Auto für 500,-€. Viel Geld (eigentlich nicht, aber für ihn wohl ein kurzer Segen) So zogen wir einige Jahre an der Küste von Ort zu Ort. Arbeit fand ich nicht, aber wir schlugen uns durch. Bis wir wieder zurück nach Nienburg kamen, um unseren Kindern vielleicht wieder eine Regelmäßigkeit zu geben. Die Stadt besorgte uns, wegen der Kinder, eine kleine Bleibe, meine Frau geht gelegentlich putzen, ich sitze hier und verkaufe Zeitungen. Aber – und das sagte er mit großem Stolz, unsere Kinder gehen in Nienburg zur Schule.
Wir sprachen schon einige Zeit, da fragte ich: Klaus, möchtest du auch einen Kaffee, ich hole mir einen. Ja, sehr gern, war seine Antwort. Während ich am Kaffee anstand, beobachtete ich ihn. Er war für die einkauffreudigen REWE-Jäger nicht aufdringlich, aber er bot unermüdlich seine Zeitung an. Er kämpfte hart für seine Familie. Bei diesem Anblick dachte ich an Robert, Volker, Steffen und Bernd.
Fotos wollte Klaus, aus Rücksicht auf seine Kinder, von sich nicht machen lassen. Das habe ich respektiert.
Neben ihrem Job in der Tierärztlichen-Hochschule – Universität Hannover, ist sie auch im Hundesport sehr aktiv. Sandra kann perfekt englisch hat 3 Hunde und freut sich auf Schaf-Land. Das Thema Schottland liegt ihr ganz besonders am Herzen, da sie während ihres Studiums einige Zeit in Scotland verbrachte und dort in einer Praxis gearbeitet hat.
Die neue 2. Show wird kurzfristig auf Schaf-Land.de veröffentlicht. In Schottland habe ich auch zum 1.Mal die Weisheit gehört: Angst ist nur eine Lüge. Das passt zu den Schotten.
Wie reden Tiere miteinander? Haben sie eine Sprache? Welche Rolle spielen Bewegungen, Gerüche und Farben?
In Disneys Film Zoomania (2016) laufen Tiere auf Zweibeinen, tragen Kleidung, fahren Zug, arbeiten und sprechen unsere Sprache. Typisch Hollywood und selbstverständlich Unsinn. Natürlich kommunizieren die 4, 6 oder 8Beiner miteinander. Aber was macht die Sprache, von uns Zweibeinern, so besonders? Sind wir schlauer …das bezweifle ich manchmal
Die meisten Tiersprachen basieren auf Stimmungsdemonstration oder Absicht. Eine Katze schnurrt, wenn ihr etwas gefällt, zischt, wenn sie ärgerlich wird, und der Kater macht laute Geräusche, wenn er sich in der Nähe eines paarungswilligen Weibchens befindet.
Ist Sprache Intelligenz? -Vielleicht. Die Strategie einer Rasse zu überleben – das ist in der Evolution Intelligenz. Darwins Evolutionstheorie besagt: Das sich Lebewesen an ihre sich verändernde Umwelt anpassen. Lebewesen, die sich schlechter anpassen, sterben aus. Oh, da haben wir wohl schlechte Karten. Zu Darwins These gibt es einen ganzen Berg an Gegenargumenten, aber darum geht es hier nicht. Sprache ist vermutlich auch ein Zeichen von Entwicklung – die Zweibeiner konnten sich damit besser austauschen. Was ist die neuste Frisur, wo hat der Nachbar sein neues Weibchen her oder, so ganz nebenbei, wo Jagd man am besten. Sprache ist also ein deutliches Zeichen von Weiterentwicklung, aber noch lange kein Anzeichen dafür, dass sich diese Spezies langfristig durchsetzt – überlebt. Auch die Tiere tauschen sich über andere aus. Die Raben merken sich zum Beispiel Gesichter, die zu ihnen freundlich waren und tauschen sich auch darüber aus. Wie? Forscher in Wien haben sich in die Welt der Rabenlaute ein-gelauscht und konnten mehr als 30 Lauttypen entschlüsseln.
Scottish Blackface
Auch bei Schafen gibt es einen Austausch und zwischen den Rassen sogar große Unterschiede. Sie sind nicht die Überflieger der Evolution. Ihr Austausch funktioniert meist über Nonverbale Kommunikation -von einfachen Ruf-Lauten mal abgesehen. Sie passen sich im Notfall auch schlechten Lebensbedingungen an und trotzen Widrigkeiten erstaunlich gut
Border Collie
Unsere Border Collies spielen in der Sprach-Kategorie eine besondere Rolle. Ihre Genetik ist eher darauf ausgelegt, unsere Kommandos-unsere Wünsche zu erfüllen und wenn nötig auch selbstständig zu agieren. Untereinander geht es meist um Rangordnung und Futterneid. Der Border Collie arbeitet sehr viel mit Auge und körperlichem Ausdruck. Das gilt für die Arbeit am Vieh, als auch im eigenen Rudel. Diese Rakete wird nicht umsonst als einer der intelligentesten Hunde bezeichnet. Wobei eine Besonderheit in seinen Genen verankert ist. Frei übersetzt heißt es in etwa: Ich will alles für Dich tun. (mit -für Dich- ist der Hundeführer gemeint)
Kommen wir nun zu weiteren Wunder-Kindern. Über das Innenleben der Primaten gehen die Meinungen der Wissenschaftler weit auseinander.
Von: Können nichts – Bis: Können fast alles.
Affen
Sie sind nicht nur außergewöhnlich intelligent, sondern kommunizieren auch mit einer eigenen Zeichensprache. Diese Sprache ist so speziell, dass sie von Gruppe zu Gruppe sogar unterschiedlich sein kann. Einige Affen können unglaubliche, bis zu tausend Gebärden anwenden. Sätze wie der Mensch formen sie natürlich nicht – aber sie kreieren beispielsweise neue Wörter-neue Bedeutungen. So kombinierte die Gorilla-Dame Koko in den USA die Gebärden für weiß und Tiger, um ein Zebra zu beschreiben: weißes Tier mit Streifen. Unglaublich!
Man kann all diese wilden Strategen bewundern, aber der nächste Kandidat ist herausragend. Eine Spezies als herausragend zu bezeichnen, ist schon außergewöhnlich. Der Hai. Er ist das älteste hochentwickelte Tier der Erde. Haie schwammen schon 100 Millionen Jahre vor den ersten Dinosaurier durch die Ur-Ozeane. Ein echtes Erfolgsprodukt der Evolution. Ihre Kommunikation fand und findet hauptsächlich über die Schwimmbewegung statt. Sie nutzen die Körpersprache. Es ist z.B. von großer Bedeutung, in welchem Winkel zwei erwachsene Tiere aufeinander zuschwimmen. Wer ausweicht unterwirft sich. Auch hier hat Hollywood dazu beigetragen (Film: Der Weiße Hai) diese faszinierenden Tiere in Verruf zu bringen. Der Schweizer Haiexperte Dr. Erich Ritter betont: Es gibt keinen einzigen Fall, in dem ein Mensch von einem Hai gefressen wurde. Es waren lediglich Angriffe aus Neugier, was oft den Verlust von Arm oder Bein verursachte. Neugier mal anders.
Hai
Sie sind ein Meisterstück der Evolution und so perfekt, an ihre Umwelt angepasst, wie kein anderes Lebewesen auf unserer blauen Kugel. Der Hai ist ein Paradebeispiel, dass die Sprache nicht über die Durchsetzung einer Spezies entscheidet. Ernsthafte Berechnungen haben ergeben, dass die Menschheit in 17.000 Jahren nichtmehr auf Erden wandeln wird. Über diesen Zeitpunkt gehen aber die Meinungen der Fachleute weit auseinander. Zum Beispiel hat der Wissenschaftler John Richard Gott (sein Name ist tatsächlich so) in einer statistischen Berechnung, auch festgestellt, dass der Mensch wie wir ihn kennen, in spätestens in 7 Millionen Jahren ausgestorben sein wird. Nicht wegen einem globalen Atom-Krieg oder Meteor-Einschlag, sondern weil wir Dumpfbacken uns zu langsam weiterentwickeln, um eine bessere Anpassung zu erlangen.
Der Hai zieht dann vermutlich noch immer seine Runden. Victor – Sieger, siegreich
Professor Claudius Gros, sieht unsere Evolution etwas differenzierter. Als Spezies werden wir kaum noch Veränderungen einer Evolution durchlaufen, sondern uns in spätestens 10.000 Jahren mit Maschinen verbinden und teilweise zu KI gesteuerten Cyborgs werden – was neue Abhängigkeiten schafft. Die KI macht dann über uns Dumpfbacken ihre eigenen Witze: Einfach in eine volle Metzgerei gehen und laut rufen: Chef, die toten Tiere von der Autobahn sind da, Hintereingang wie immer?
KI
In einigen Tausend Jahren, wird die KI übermächtig sein – was können wir dagegen tun? Statt WhatsApp, E-Mails und Computer könnten wir mehr miteinander reden, uns austauschen, oder auch mal wieder Briefe schreiben. Was waren das für schöne Zeiten, als wir einfach so dahinlebten. Uns schmutzig machten, richtige und falsche Entscheidungen trafen und unser Schicksal selbst bestimmen konnten. Carpe diem – Nutze den Tag
Als begeisterter Schafhalter mag ich Regen, weil das Gras schön wächst, doch auch Sonnenschein – (wenn einem nicht Regen in Hals und Stiefel läuft) finde ich großartig. Aber die Freude ist schon groß, wenn meine Weiden saftig grün sind und die schottischen Damen zufrieden daran zupfen.
Für meine zwei Mitarbeiter wird es allerdings schwieriger, wenn das Grüne Futter Kniehoch steht, so dass ich beim Dirigieren kaum meine Hunde sehen kann. Da hilf keine Naturverbundenheit und Tierliebe, sondern nur praktische Dinge, wie zum Beispiel ein erhöhter Standort. Eine kleine Drohne mit Cam – direkt auf mein Handy wäre auch hilfreich, aber Unsinn, ich habe Hunde – das ist das echte Leben.
Gutes schottisches Wetter
Der Wind nimmt zu, die dunklen Wolken drohen bedenklich und der beginnende Regen tröpfelnd voller Tatandrang auf den Hut. Meine Damen sehen es gelassen. Von dieser Gelassenheit könnten auch wir Zweibeiner uns etwas abschneiden – Geduld und Gelassenheit wurde bei uns nicht gerade im Überfluss verteilt. In unserem Alltag spielen oft die Worte schnell, flexibel und effizient eine große Rolle. Beinhalten diese drei Worte lebenswertes Leben?
Natürlich muss man bei einigen Dingen schnell, flexibel und effizient sein, aber die richtige Mischung ist wichtig. Geduld und Gelassenheit kommen meist zu kurz. Sie sind aber unser Energie-Speicher, unser Treibstoff für den inneren Motor. Als ehemaliger Vertriebsleiter war ich teilweise sieben Tage für meinen Job unterwegs. Der Verdienst war sehr gut, aber… wo war der Individualismus?
Einige werden mich für eigenartig halten, um nicht verrückt zu sagen, aber mir gefallen meine Hunde richtig gut, wenn sie dreckig aussehen – ebenso wie richtige Arbeitshunde. Wenn sie mal ackern mussten, bin ich mächtig stolz auf sie. Aber eigentlich geht es ja immer um die Schafe und meine zwei treuen Kollegen helfen mir nur – weil sie einige Dinge besser können als ich. 2021-2022 habe ich das Training vernachlässigt. Viele Shows, Unfall und REHA sollen dafür eine Entschuldigung sein, aber sie können nur exakt arbeiten, wenn ich ihnen vorher die richtige Anleitung gegeben habe. Sie sind willig und machen auch ihren Job, aber man merkt es schon, dass die präzise Umsetzung fehlt. Es gibt viele schlaue Hund, nur der Arbeitshund Border Collie hat ein ganz bestimmtes Gen, das frei übersetzt heißt: Ich will alles für dich tun.
H.P.Schaarschmidt
Wieder zurück zu meinen Schafen: Der Regen wird immer heftiger, die üblen Wolken machen ihre Drohungen war, Blitze zucken, die Sicht wird wegen dem starken Regen bedenklich, aber mein Gummimantel hält dicht. Ist das jetzt die berühmte Schäfer-Romantik? Das gibt es wohl nur im TV, das wirkliche Leben eines Schäfers (mit 1000 Seelen im Schlepptau) ist brutal hart.
Schäferin Kerstin Doppelstein
WAS treibt einen Schäfer an, dass zu tut, was er tut? Die Liebe zu den Tieren und die Liebe zur Natur mit dem Potential, Härte aushalten zu können. Eine befreundete Schäferin, Kerstin Doppelstein, studierte Biologin, hat nach ihrem Studium überlegt, 1000 Schafe zu kaufen und Schäferin zu werden. Kerstin hat jahrelang keinen Wein getrunken, da ein Anruf der Polizei kommen könnte: Ihre Schafe sind ausgebrochen.
Bedrohliche Wolken
Im strömenden Regen bereite ich die neue Weide vor, die Hunde warten ungeduldig: Wann geht’s endlich los?! Die Damen zupfen im Regen das spärliche Grün der alten Weide und wirken noch immer überraschend gechillt. Ich sperre mit Warnblinker am Auto die zu überquerende Straße, und nun kann es losgehen. Ich vorweg, Abby an der Seite und May hinterher. Alles funktioniert super. An der neuen Fläche angekommen, werden meine schottischen Damen schneller. Ein großartiges Menü ruft – nicht vom Griechen, sondern frisches Gras aus Old Germany. -Lecker-
Das Unwetter zieht rücksichtslos sein Programm durch. Wind, Regen, Blitze und Grollen, sollte es aber den schottischen Damen ungemütlich werden, können sie sich unterstellen – wobei gerade dieses Wetter, an ihre Heimat, an Schottland erinnert.
Wo fange ich an? Am besten bei dem, was ich heute erlebt habe. Heute ist Samstag: Schönes Wetter und ich habe wieder allein, mit viel Arbeit und Mühen die Schafe umgestellt. Schafe einsammeln, in den Pferch stellen, Zäune stecken, Strom wieder (auf der neuen Weide) gegen Untergraben in Gang setzen, Leck-Schalen schleppen, Straße sperren und mit meinen zwei vierbeinigen Kollegen Abby & May die Damen umtreiben – es hat gut funktioniert.
Nachdem ich nochmal alles abgegangen bin, habe ich in der Tränke frisches Wasser aufgefüllt. Großartig das ich mich wieder um meine Tiere kümmern kann. Die Künstler in weiß haben mich in der Klinik super zusammengebastelt, nur einige ganz private Erlebnisse hallen noch nach. Am Abend habe ich mit meinen zwei fantastischen vierbeinigen Kollegen einen langen Spaziergang gemacht, so dass auch für sie nicht nur harte Arbeit auf dem Zettel stand.
Bei diesem langen „Rundgang“ kam ich ins Grübeln. Die Sonne ging langsam unter und die „Stimmung“ war besonders – besonders schön.
Mit nicht unerheblichen Hindernissen bin ich nun da, wo ich nach meinem schweren Unfall hinwollte. Mit Job und Wohnung wieder bei meinen Tieren. Zudem trainiere ich mit dem neuen Team eine spektakuläre Show für Schaf-Land.de
Alles gut, alles schön, doch was ist wirklich wichtig?! Beim abendlichen Rundgang schossen mir viele Gedanken durch den Kopf. Natürlich kamen mir auch die Worte, einer von mir sehr geschätzten Freundin, in den Sinn: Nach diesem Unfall bist du wie Phönix aus der Asche erschienen – und da stehst du wieder. Ihr Ausdruck waren zwar fantasievoll, aber auch dramatisch, für meine Begriffe etwas zu dramatisch. Der Phönix galt in der Antike als Wundervogel. Am Ende seines langen Lebens legte er in seinem Nest Feuer und starb. Aus der Asche wuchs ein neuer Phönix heran – so wurde er zum Symbol der Wiedergeburt.
Das Leben hat viele Ecken und Kanten – jeder Tag ist eine Wundertüte. Meine Zaubermittel heißen: Kreativität und Arbeit mit den Tieren. Diese Arbeit ist manchmal hart, aber sie bringt auch Glück und Zufriedenheit. Wenn sich die schottischen Damen auf das frische Gras Stürzen, erfüllt es mich mit Freude. Die Freude, dass sie gut versorgt sind. Weidetier-Halter haben ihre ganz eigenen Glücksmomente und Besonderheiten. Wir lieben die Natur, die Tiere und freuen uns darüber die zufriedenen Schafe beim Fressen. Wer dies nie kennengelernt hat, wird es schwer verstehen. Die bewollten Damen strahlen so eine Ruhe aus, dass wir, in unserer hektischen Welt, ein großes Stück von dieser Gelassenheit abschneiden sollten.
Meine unermüdlichen Helfer sind immer mit dabei. Abby und May können viele Dinge die ich entweder zu langsam, oder gar nicht kann. Diese treuen Seelen sind meine Rückendeckung, meine Garantie, dass mit den Damen alles funktioniert. Großartig, dass sie mir mit all ihren Kräften helfen. Danke euch zwei.
Besinnen wir uns auf das Wesentliche, auf den Kern – dann triften wir, wie von selbst, in die richtige Richtung. Die Sonne ging unter und ein Tag mit überraschenden Einsichten begrüßte die Nacht.
Neues Jahr, neues Training, neue Show. Hinter der Bühne sprechen natürlich alle Künstler angeregt miteinander und da fällt schon mal der eine oder andere wertvolle Ratschlag. Einer von den professionellen Ratschlägen war, wenn du dir eine komplett neue Show erarbeiten willst, so hast du was wirklich Schweres vor, denn bewusst oder unbewusst verfällst du immer wieder in alte Pfade zurück. Diesen Ratschlag habe ich mir zu Herzen genommen.
Voller Ehrfurcht und Respekt nähern wir uns den genialen Literatur-Wissenschaftlern und Geschichten-Erzählern Brüder Grimm. Natürlich will das neue Schaf-Land-Team alles perfekt machen und spannend präsentieren, denn die toten „Kollegen“ sind nicht nur geniale Geschichten-Schreiber, sondern haben auch hohe Ansprüche an uns.
Das Wetter ist noch „sibirisch“ kalt und bei den ersten Besprechungen und Proben waren meine Hände zu „Eisklumpen“ mutiert, aber wie sagten schon die Kollegen: Eine wirklich neue Show ist schwer und „hart“ – im Moment eher Eiskalt.
Wir wollen aber nicht „nur“ eine gute Show präsentieren, sondern dem Publikum auch zeigen, welche besonderen Fähigkeiten die „lieben Kuscheltierchen“ haben.
Sind sie Kuscheltierchen?
Klare Antwort: NEIN.
Unsere Vierbeiner sind in festen Aufgaben eingebunden, aber sie sind auch Familienmitglieder. Ohne sie wären wir nichts und weit davon entfernt, unsere Leidenschaft auszuleben. Wir arbeiten mit ihnen, ziemlich planvoll und sie zeigen uns auch ihre Talente. Natürlich nehmen wir sie dankend auf und fördern sie gezielt, bis wir zu einem echten Team zusammengewachsen sind.
Schaf-Land ist bekannt und wir sind nicht nur in ganz Deutschland unterwegs, aber die eigentlichen Stars sind unsere Tiere. Wie lieben, respektieren und achten sie, denn sie können wundervolle Dinge, die Zweibeiner niemals zustande bringen würden. Wir sind ein Team von 4 Zweibeinern, ziemlich schlauen Hunden, eigenwilligen indischen Laufenten und dickköpfigen schottischen Schafe. Frage: Wie bringt man den Tieren bei, für die anspruchsvollen Brüder Grimm zu arbeiten?
Alles beginnt mit einem guten Plan, den haben wir …und es macht Spaß.
Meine Hunde sind die besten „Freunde“. Nach meinem Unfall haben sie mich „getröstet“. Freunde haben sich um meine Tiere gekümmert, fanden aber keine Zeit, mich zu besuchen. Heute habe ich es geschafft und ich werde die schlimme Zeit nicht vergessen. Der rechte Arm hat, wie viele andere „Blessuren“, beim Unfall „etwas“ gelitten. Insgesamt war er 4x gebrochen aber die „Jungs in Weiß“ haben grandioses geleistet. Heute ist er wieder heile.
Nun soll es aber genug sein, mit „alten“ Geschichten. Schön, dass ich neue Wege gehen kann und lange Zeit hatte, über „alles“ nachzugrübeln.
Das Ergebnis – Denksportaufgabe: Die Vergangenheit kann man nicht ändern, versuche es aber hier und heute besser zu machen. Trenne dich von „Aufgaben“ und Personen, die dich permanent ärgern, denn Chancen und Zeit sind begrenzt. Hört sich „verdammt“ weise an, aber es muss auch in den Grauen-Zellen ankommen. Das Oberstübchen hatte nun eine großartige Aufgabe für mich: Sei kreativ und entwickle eine neue Show. Das habe ich gemacht. Schaf-Land wandelt jetzt auf den Spuren der Brüder Grimm. Die Entwicklung hat Spaß gemacht und ich freue mich darauf, unser Publikum zu überraschen. Da gibt es nur eine Schwierigkeit: Hat man mit Erfolg lange eine Show präsentiert, fällt man beim Training oder gar Neuentwicklung, immer wieder in alte „Muster“ zurück.
Was hilft dagegen?!
Kremple alles um: Neue Ideen, neue Effekte, neue Kollegen – NEUE Show. Genau das habe ich gemacht und das Ergebnis ist die Show: Zauberland – der Tiere
Mit der neuen Mannschaft ergeben sich nicht nur zusätzliche Möglichkeiten, sondern auch die Gefahr schwindet, in alte ausgetretene Pfade zurückzufallen. Nur so erklimmt man „Neue Ufer“, alter „Krempel“ raus, frischer „Wind“ rein. Es war/ist schon eine erstaunliche Aufgabe, die für Training und Perfektion fast das ganze Jahr 2023 in Anspruch nehmen wird – aber es macht großen Spaß. Neue Personen und neue Möglichkeiten zu einer unterhaltsamen Geschichte zusammen zu fügen, genau die richtige Herausforderung.
Schaf-Land kann auch anstrengend sein, aber diese anspruchsvolle Arbeit macht Freude.
Von Hunden, Schafen und Raben Raben haben bemerkenswerte Fähigkeiten. Sie können sich nicht nur an ein Gesichter erinnern, ob es nett oder unfreundlich war, zudem scheinen sie auch das Wissen von anderen Vögeln aufnehmen zu können. Dies setzt ein hohes Level an logischem Denkvermögen voraus. Diese und andere grandiosen Fähigkeiten, haben ihn schon den Ruf eingebracht, aus einer anderen Welt zu sein. Zum Beispiel aus der Unterwelt. Vor vielen hundert Jahren, konnte sich niemand vorstellen, dass dieser Vogel so intelligent ist und nach eigenen Lösungswegen sucht. Diese Vögel haben ein sehr kleines Gehirn und werden deshalb meist unterschätzt, doch durch ihre hohe Neuronen-Dichte machen sie dies mehr als nur wett.
Die inneren Prozesse vieler Tiere sind genauso komplex wie die von uns Menschen. Der Unterschied besteht nur darin, dass wir „Zwei-Beiner“ sie mit Sprache ausdrücken können.
Wir Menschen können über unsere Gefühle reden. Die Raben verfügen auch über derart unglaubliche emotionale Fähigkeiten, dass sie sogar Artgenossen trösten, wenn diese bei einer Auseinandersetzung unterlegen, waren. Zudem haben sie ein ausgeprägtes Verständnis für ihre Rolle im eigenen Sozialgefüge. Nach einem verlorenen Zweikampf zieht sich der Verlierer zitternd in eine Ecke zurück und alle anderen halten Abstand. Bist sich einer vorsichtig nähert und ihm durch vorsichtige Berührungen aufmuntert.
Die Raben sind auch einer der wenigen Nicht-Säugetiere, die den „Spiegeltest“ bestehen. Sehen sie im Spiegel Flecken auf ihrem Gefieder, fangen sie an sich zu putzen. Dieser Versuch belegt eindeutig das Ich-Bewusstsein und ist die Folge der enormen Neuronendichte. Raben sind sogar so interessant, dass sich ganze Wissenschaftszweige mit ihrem Verhalten beschäftigen.
Geduldsprobe Ein Border Collie wirkte in Wien an einer Studie mit, die das Thema Lob und Motivation untersuchte. Dieser Hund hatte durch langes Training gelernt, reglos in einem Magnetresonanztomographen zu liegen.
Border Collie
Das Ergebnis dieser Forschungsreihe brachte es ans „Tageslicht“ das bei bestimmten Ansprachen durch den vertrauten Hundebesitzer, ein ganz bestimmtes Gehirn-Bereich aufleuchteten. Es waren die Gehirn-Bereiche, die beim Menschen auf lobende Worte und Motivation reagieren.
Wenn man Emotionen bei Tieren allgemein anerkennt, dann wird diese Erkenntnis moralisch relevant. Tiere sind nicht wie Steine, sondern fühlende Wesen wie wir.
Selbst die heutige Wissenschaft erkennt an, dass sich Emotionen nicht allein beim Menschen entwickelt haben. Wir Menschen mögen Hunger und Durst nicht als Emotionen ansehen, die aber auch „innere„ Zustände auslösen. Die Vorstellung, das unsere Umfeld ein pulsierendes emotionales Leben ist, erfüllt mich mit Freude. Ur-Emotionen lösen bestimmte Handlungen aus. Klassische Gefühle wie Liebe und Trauer mögen zunächst tiefgründiger erscheinen, sind aber qualitativ nicht anders.
Behandeln wir unsere Hunde also immer mit Respekt und schätzen ihre individualen Fähigkeiten.
Gedächtniskünstler Ein Schaf wägt zwei Zahlen ab und wählt diejenige aus, die es zu erkennen gelernt hat. Schafe sind darin richtig gut und können sich auch Gesichter merken, eine Fähigkeit auf hohem Niveau. Schafe leben zwar bekanntlich in Herden, man kann aber auch gut mit einzelnen Tieren Arbeitern. Sie vertrauen ihren Betreuer, was eine große Anzahl an emotionaler Intelligenz voraussetzt.
Scottish Blackface Schaf
Das wissenschaftliche Bestreben, das Seelen-Leben von Tieren zu bestimmen ist zwar noch jung, aber nach wie vor sehr umstritten. Für englische Hüte-Trialisten ist der Satz: Du musst dir den Weg deines Hundes denken, völlig normal, nur bei uns in Deutschland (und anderen Ländern) ist dieser Satz mehr als umstritten. Wenn sogar Vögel mitfühlend sein können, was spricht dann dagegen, dass vertraute Hunde sogar mentale Verbindung mit uns aufnehmen können ?! Bei menschlichen Ur-Völkern war diese Fähigkeit sogar überlebenswichtig. Auch wenn wir, in unserer angeblichen Hochkultur, diese Fähigkeit verloren haben, so spielt sie in der Natur noch immer eine große Rolle.
Scottish Blackface Herde
Wer weiß schon, dass es in einem festen Schaf-Herden Verband Streit geschlichtet wird und der streitsüchtige Widersacher am Ende sogar hart bestraft und sogar regelrecht verprügelt wird ? Schafe, Hunde oder gar Vögel werden von uns Zwei-Beinen meist vorschnell als unwissende und niedere Geschöpfe abgetan, was aber nur seine Berechtigung hat, weil wir ihr Wesen und ihre Talente leider nicht verstehen (wollen), den wir selbst halten uns ja als die Krönung der Schöpfung – eigentlich sogar als die Krönung im ganzen Universum.
Seien wir „Zwei-Beiner“ besser etwas bescheidener, stapeln lieber tief statt hoch und denken über unsere fehlerhaften, immer noch Trieb gesteuerten, Verhaltensweisen nach.
Nach zwei Jahren Pandemie-Wahnsinn, ganz besonders für Künstler und Veranstalter, ging es endlich wieder los. Ein super Event direkt in München. Pferd International gehört in Old Germany mit zur Oberliga der Mega Pferde-Events und Schaf-Land mitten drin.
Da machte ich mich also auf den Weg, eine Reise in das bayrische Herz, man nennt es auch München. Davon mal abgesehen, dass mich etwas 50 km vor München, ein Heer an Polizeiautos überholte, die offensichtlich zwei dunkle Herrschafts-Kutschen eskortierten, war die Abenteuer-Reise bis dahin ganz unbeschwerlich. Nach 25 weiteren Kilometern tauchten die allseits gefürchteten Baustellen auf und sie erfüllten brav alle Klischees. Die A9 ist an dieser Stelle sechsspurig und wie könnte es im Raum München anders sein, alle Spuren waren voll mit Reise-Kutschen.
A9 bei München /Stau inkl.
Da stand ich also, in einem Wahnsinn aus Blech und kam nur Meter für Meter vorwärts. Während ich mich langsam in der Blech-Lawine vorwärtsbewegte und üble Kunde vom Baustellen-Stau aus dem Äther verkündet wurde, schaute ich flüchtig in den Rückspiegel.
Oh nein.
Ich stand auf der sechsspurigen A9 und im Rückspiegel sah ich meine Schafe.
Meine Schafe?
Im gleichen Moment fuhr der neben mir stehende Warte-Kandidat einige Meter vorwärts, so dass er mich sehen konnte und verkündeten, durch mein offenenes Beifahrerfenster, Deine Tür ist offen. Meine Augen wurden größer, der Unterkiefer klappte ab und ich sprang in Höchstgeschwindigkeit aus dem Auto. Nein kein Alptraum, das ist alles echt. Meine Schafe auf der voll belegten A9. Meine schottischen Damen schlenderten durch die Blech-Kutschen. Meine grauen Zellen arbeiteten in diesem Moment zwischen Höchstleistung und Game Over.
Direkt hinter mir standen zwei Fahrzeuge der Wasserwirtschaft, die kurzentschlossen ihre Rundumleuten einschalteten, so dass alle folgenden Fahrzeuge sich nun nicht mehr vorwärtsbewegten. Schnell holte ich meine zwei Hunde aus dem Auto und fing an, die Damen von ihrem Ausflug einzusammeln und Richtung Anhänger zu schieben. Aus dem Augenwinkel meine ich gesehen zu haben, dass sämtliche Autofahrer ihr Handy zückten, um das A9-Desaster zu filmen. Dank meiner vierbeinigen Kollegen waren die Mädels schnell wieder aufgeladen und die Anreise konnte weitergehen, denn das ereignisreiche Wochenende sollte doch eigentlich erst in München beginnen.
An der nächsten Raststätte hielt ich an, um meine Schafe und den hastig geschlossenen Anhänger zu kontrollieren. Schock. Ein Schaf fehlte.
Nachdem ich mich etwas gefasst hatte, rief ich die Polizei an und verkündete meine Sorgen. Die Antwort war: Sowas haben wir hier noch nicht gehabt, aber danke, nun wissen wir Bescheid und informieren sie, wenn wir mehr erfahren. Mit einem Knoten im Kopf ging es weiter nach München.
Die Show-Fläche im München /Pferd International.
Das war sie, die Olympia Reitanlage München. Ich war beeindruckt. Gleich sollte die Generalprobe der Show zu Pferd International stattfinden, wenn nicht mein Telefon geklingelt hätte.
Die Polizei München meldete sich.
Spreche ich mit Herrn Schaarschmidt?
Ja
Sie vermissen ein Schaf?
Ja
Es hält sich im Moment bei xxx auf.
Ich komme sofort.
Die Kollegen sind bereits vor Ort
Dort angekommen, waren meine Hoffnungen auf eine schnelle Erledigung fix verschwunden, denn die Dame befand sich nicht auf offenem Feld, sondern in einem hoch gewachsenen Getreidefeld. Das arme Mädchen war aufgeregt, schnell und suchte panisch ihre kleine Herde. Meine Grauen Zellen signalisierten mir: Das wird dauern. Der eigentliche Plan, die mitgebrachten Schafe abzuladen und die Ausreiserin dazu zu holen, konnte im Getreide leider nicht funktionieren, so dass uns ein anstrengendes Chaos bevorstand.
In den folgenden Stunden gaben alle ALLES. Alle das waren: Ein hilfsbereiter und vor allem fitter Nachbar, zwei Border Collies, vier extrem einsatzbereite Polizisten und ich. Das abschließende Foto, der netten staatlichen Helfer, sagt mehr als 1000 Worte, denn nach diesem Jagderfolg, waren auch die bayrischen Polizisten sehr glücklich. Sicherheit und Tierliebe wird hier Großgeschieben.
Vielen DANK, ihr wart der Hammer und die Helden des Tages. Polizei Freising: Winkelmeier, Eigenbrod, Bergmans und Firsching.
Meine Damen waren wieder Vollzählich und das eigentlich aufregende und tolle Münchner Wochenende auf Pferd International konnte beginnen. Aber das ist bereits wieder eine neue Geschichte. Nur so viel, es war super.