Archiv für den Monat: August 2023

Ist Sprache Evolution?

Wie reden Tiere miteinander? Haben sie eine Sprache? Welche Rolle spielen Bewegungen, Gerüche und Farben?

In Disneys Film Zoomania (2016) laufen Tiere auf Zweibeinen, tragen Kleidung, fahren Zug, arbeiten und sprechen unsere Sprache. Typisch Hollywood und selbstverständlich Unsinn. Natürlich kommunizieren die 4, 6 oder 8Beiner miteinander. Aber was macht die Sprache, von uns Zweibeinern, so besonders? Sind wir schlauer   …das bezweifle ich manchmal

Die meisten Tiersprachen basieren auf Stimmungsdemonstration oder Absicht.  Eine Katze schnurrt, wenn ihr etwas gefällt, zischt, wenn sie ärgerlich wird, und der Kater macht laute Geräusche, wenn er sich in der Nähe eines paarungswilligen Weibchens befindet.

Irgendwie tun wir Menschen das doch auch.

Rabe http://www.schaf-land.de

Ist Sprache Intelligenz? -Vielleicht. Die Strategie einer Rasse zu überleben – das ist in der Evolution Intelligenz. Darwins Evolutionstheorie besagt: Das sich Lebewesen an ihre sich verändernde Umwelt anpassen. Lebewesen, die sich schlechter anpassen, sterben aus. Oh, da haben wir wohl schlechte Karten. Zu Darwins These gibt es einen ganzen Berg an Gegenargumenten, aber darum geht es hier nicht. Sprache ist vermutlich auch ein Zeichen von Entwicklung – die Zweibeiner konnten sich damit besser austauschen. Was ist die neuste Frisur, wo hat der Nachbar sein neues Weibchen her oder, so ganz nebenbei, wo Jagd man am besten. Sprache ist also ein deutliches Zeichen von Weiterentwicklung, aber noch lange kein Anzeichen dafür, dass sich diese Spezies langfristig durchsetzt – überlebt. Auch die Tiere tauschen sich über andere aus. Die Raben merken sich zum Beispiel Gesichter, die zu ihnen freundlich waren und tauschen sich auch darüber aus. Wie? Forscher in Wien haben sich in die Welt der Rabenlaute ein-gelauscht und konnten mehr als 30 Lauttypen entschlüsseln.

Scottish Blackface http://www.schaf-land.de

Scottish Blackface

Auch bei Schafen gibt es einen Austausch und zwischen den Rassen sogar große Unterschiede. Sie sind nicht die Überflieger der Evolution. Ihr Austausch funktioniert meist über Nonverbale Kommunikation -von einfachen Ruf-Lauten mal abgesehen. Sie passen sich im Notfall auch schlechten Lebensbedingungen an und trotzen Widrigkeiten erstaunlich gut

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Border Collie

Unsere Border Collies spielen in der Sprach-Kategorie eine besondere Rolle. Ihre Genetik ist eher darauf ausgelegt, unsere Kommandos-unsere Wünsche zu erfüllen und wenn nötig auch selbstständig zu agieren. Untereinander geht es meist um Rangordnung und Futterneid. Der Border Collie arbeitet sehr viel mit Auge und körperlichem Ausdruck. Das gilt für die Arbeit am Vieh, als auch im eigenen Rudel. Diese Rakete wird nicht umsonst als einer der intelligentesten Hunde bezeichnet. Wobei eine Besonderheit in seinen Genen verankert ist. Frei übersetzt heißt es in etwa:
Ich will alles für Dich tun. (mit -für Dich- ist der Hundeführer gemeint)

Kommen wir nun zu weiteren Wunder-Kindern. Über das Innenleben der Primaten gehen die Meinungen der Wissenschaftler weit auseinander.

Von: Können nichts – Bis: Können fast alles.

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Affen

Sie sind nicht nur außergewöhnlich intelligent, sondern kommunizieren auch mit einer eigenen Zeichensprache. Diese Sprache ist so speziell, dass sie von Gruppe zu Gruppe sogar unterschiedlich sein kann. Einige Affen können unglaubliche, bis zu tausend Gebärden anwenden. Sätze wie der Mensch formen sie natürlich nicht – aber sie kreieren beispielsweise neue Wörter-neue Bedeutungen. So kombinierte die Gorilla-Dame Koko in den USA die Gebärden für weiß und Tiger, um ein Zebra zu beschreiben: weißes Tier mit Streifen. Unglaublich!

Man kann all diese wilden Strategen bewundern, aber der nächste Kandidat ist herausragend. Eine Spezies als herausragend zu bezeichnen, ist schon außergewöhnlich.
Der Hai. Er ist das älteste hochentwickelte Tier der Erde. Haie schwammen schon
100 Millionen Jahre vor den ersten Dinosaurier durch die Ur-Ozeane. Ein echtes Erfolgsprodukt der Evolution. Ihre Kommunikation fand und findet hauptsächlich über die Schwimmbewegung statt. Sie nutzen die Körpersprache. Es ist z.B. von großer Bedeutung, in welchem Winkel zwei erwachsene Tiere aufeinander zuschwimmen. Wer ausweicht unterwirft sich.
Auch hier hat Hollywood dazu beigetragen (Film: Der Weiße Hai) diese faszinierenden Tiere in Verruf zu bringen. Der Schweizer Haiexperte Dr. Erich Ritter betont: Es gibt keinen einzigen Fall, in dem ein Mensch von einem Hai gefressen wurde. Es waren lediglich Angriffe aus Neugier, was oft den Verlust von Arm oder Bein verursachte.   Neugier mal anders.

Hai http://www.schaf-land.de

Hai 

Sie sind ein Meisterstück der Evolution und so perfekt, an ihre Umwelt angepasst, wie kein anderes Lebewesen auf unserer blauen Kugel. Der Hai ist ein Paradebeispiel, dass die Sprache nicht über die Durchsetzung einer Spezies entscheidet. Ernsthafte Berechnungen haben ergeben, dass die Menschheit in 17.000 Jahren nichtmehr auf Erden wandeln wird. Über diesen Zeitpunkt gehen aber die Meinungen der Fachleute weit auseinander. Zum Beispiel hat der Wissenschaftler John Richard Gott (sein Name ist tatsächlich so) in einer statistischen Berechnung, auch festgestellt, dass der Mensch wie wir ihn kennen, in spätestens in 7 Millionen Jahren ausgestorben sein wird. Nicht wegen einem globalen Atom-Krieg oder Meteor-Einschlag, sondern weil wir Dumpfbacken uns zu langsam weiterentwickeln, um eine bessere Anpassung zu erlangen.

Der Hai zieht dann vermutlich noch immer seine Runden. Victor – Sieger, siegreich

Professor Claudius Gros, sieht unsere Evolution etwas differenzierter. Als Spezies werden wir kaum noch Veränderungen einer Evolution durchlaufen, sondern uns in spätestens 10.000 Jahren mit Maschinen verbinden und teilweise zu KI gesteuerten Cyborgs werden – was neue Abhängigkeiten schafft. Die KI macht dann über uns Dumpfbacken ihre eigenen Witze: Einfach in eine volle Metzgerei gehen und laut rufen: Chef, die toten Tiere von der Autobahn sind da, Hintereingang wie immer?

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KI

In einigen Tausend Jahren, wird die KI übermächtig sein – was können wir dagegen tun?
Statt WhatsApp, E-Mails und Computer könnten wir mehr miteinander reden, uns austauschen, oder auch mal wieder Briefe schreiben.
Was waren das für schöne Zeiten, als wir einfach so dahinlebten. Uns schmutzig machten, richtige und falsche Entscheidungen trafen und unser Schicksal selbst bestimmen konnten.  Carpe diem – Nutze den Tag

Zeit

Manchmal glaube ich, nicht mehr so recht in diese Zeit zu passen. Obwohl ich eine Menge von Marketing, Effizienz und Verkauf verstehe, schätze ich aber jetzt umso mehr, Nachhaltigkeit, gute Gespräche und den Schafen beim Fressen zu zusehen.

Scottish Blackface http://www.schaf-land.de

Sind das Fantastereien? Wunschbilder eines Sonderlings?

Vielleicht… Mir wurde schon immer nachgesagt, dass ich in meiner eigenen Welt lebe. Baut sich nicht jeder sein eigenes, kleines Universum?! Bei manchen läuft jeder Tag genau gleich ab, wenn er oder sie das so mag – ok, aber bei anderen ist der Alltag mit Turbulenzen gespickt. Die zweite Variante gibt es in: beherrschbar oder im freien Fall. Ich bewege mich eher in Richtung Turbulenzen. Wobei die beherrschbare Variante mit Kreativität und Fantasie gewürzt wird. Nicht gerade der leichteste Weg, aber spannend und immer vollgepackt mit Energie.

Wir leben in einer schnellen Leistungsgesellschaft. Manch einer sagt: Das lasse ich gar nicht an mich ran. Können wir das, wenn wir in Old Germany wohnen?

Bekommen die meisten Zweibeiner nicht ein komisches Gefühl oder sogar ein schlechtes Gewissen, wenn sie 3 Tage nix tun?! Nur essen, trinken und faul in die Sonne schauen? Davon mal abgesehen, dass diese Art zu leben, nicht meine Vorstellung ist – aber in früheren Zeiten, hörte man auf zu arbeiten, wenn für einige Tage genug da war. Das war zwar stellenweise brutal hart, aber auch eine ganz andere Lebenseinstellung, als wir heute eingepflanzt bekommen. Deshalb sind die Alten, in unserer schnellen Leistungsgesellschaft, nicht mehr so hoch angesehen – obwohl sie lebenslang schon viel vollbracht haben.

In den letzten Jahren habe ich nicht alles richtig gemacht oder falsch entschieden und darüber ärger ich mich oder übe Kritik an mir selbst. Eine sehr geschätzte Freundin, Vanessa aus Dortmund, hat zu meinen Selbst-Vorwürfen eine ganz andere Einstellung. Mach Dir keine Vorwürfe, das waren Moment-Entscheidungen. Bereits einen Tag später oder gar heute, würdest Du ganz anders handeln. All diese Ereignisse haben dich zu dem gebracht, was du heute bist. Eine besondere Sichtweise, über die man nachdenken sollte.

Stundenlang die Tiere beobachten, passt einfach nicht in unsere Zeit, zumindest kommt es mir so vor.
Vielleicht lebe ich in meiner eigenen Welt (warum auch nicht), denn das Größte ist für mich noch immer, mit einem trockenen Rotwein, relaxt die Tiere zu beobachten. Meine EX- Freundin fand es immer komisch, dass ich so oft viel Zeit bei meinen Tieren verbrachte, aber es war pure Schwerelosigkeit und Freude ohne Zeit. In solchen Momenten schien die Uhr still zu stehen.

Border Collie May bei der Arbeit http://www.schaf-land.de

Ich will es aber nicht nur in bunten Farben schildern oder gar romantisieren, es ist auch harte Arbeit. Heute, sich Zeit für seine vierbeinigen Racker zu nehmen, findet in unserer Leistungswelt keine Beachtung oder gar Würdigung. Genau deshalb hörte ich schon öfter den Spruch: Du lebst in deiner eigenen Welt. Deshalb bin ich aber nicht weltfremd.
Ich lebe bewusst in dieser Zeit, auch wenn mir vieles in ihr nicht gefällt – lebenslang sitzt uns der Teufel im Nacken, um nach viel Geld zu jagen. Natürlich kann Geld beruhigen und es vermittelt den Anschein von Sicherheit, aber es bringt weder Glück noch Lebensfreude. Viele suchen sogar bei der Partner-Wahl eher nach Sicherheit. Lebensfreude entwickelt sich aber aus Liebe, Reibungsflächen und Erlebnissen. Nicht zu vergessen das gewisse Band, dass aus Leidenschaft und gemeinsamen Interessen geknüpft wird. Hört sich vernünftig an, aber auch ich habe viele Jahre gebraucht, um diese einfachen Dinge zu entdecken.

Geld ist für einige zur neuen Religion geworden http://www.schaf-land.de

Reise, Reise Lebensreise – jeder reist auf seine Weise.

Vielleicht passe ich wirklich nicht in diese Zeit. Da schießt mir plötzlich die berechtigte Frage durch den Kopf: Was ist Zeit? Zeit ist eigentlich nur die Abfolge von Ereignissen oder besser gesagt, die Einheit zwischen Ereignissen. Die Idee, den Tag in feste Teile einzuordnen, kommt aus dem alten Ägypten.   Vor über 2.000 Jahren. Ca 150 vor Christus schlug Hipparchos vor, den Tag in 24 gleiche Segmente zu teilen, was aber erst im 14.Jahrhundert, mit den mechanischen Uhren, fest eingeführt wurde und die Babylonier präzisierten die damaligen Berechnungen auf 12 feste Einheiten.

Sonnenuhr http://www.schaf-land.de

Damals / Sonnenuhr

Seitdem hetzen uns Stunden, Minuten und Sekunden. Besser gesagt, lassen wir unser Leben von der Anzeige auf dem kleinen gehässigen Ding- namens Uhr- bestimmen.

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Dieses großartige Foto fasziniert mich immer wieder. Zeitlose, harte Arbeit.
Der Gegenentwurf zu unserem täglichen, ganz normalem Wahnsinn.