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Dr. Peter Wölkchen Teil IV – Die Wiederkehr

Die wieder erwachte Stein-Katze sprang im hohen Bogen durch das geschlossene Fenster im Institut und Dr. Wölkchen, samt seiner Belegschaft, schauten stumm mit aufgerissenen Augen dem unerklärlichen Wesen – dem Stein hinterher. Das Etwas war verschwunden, doch das Fenster nicht zerbrochen. Im Untersuchungsraum war es still. Keiner wagte sich zu bewegen.

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Forschungslabor

Der Doktor fasste sich als Erster wieder, schüttelte den Kopf, rieb sich die Augen, packte seine Aktentasche, seine Jake und ging wortlos aus dem Labor. Die Mitarbeiter rührten sich noch immer nicht, schauten aber den flüchtenden Labor-Chef hinterher. Dr. Wölkchen war immer auf gute Umgangsformen bedacht, doch jetzt stampfte er stur und eilig an jedem Kollegen im Institut vorbei. Niemanden würdigte er einen Blick, nichts schenkte er Beachtung. In seinem Kopf tobten Tausend Gedanken und nur wegen dieser blöden Katze, wo soll dieser ganze Wahnsinn noch hinführen – dachte er. Alle Türen sprangen von selbst auf, dem er aber keine Beachtung schenkte. Auch die Seitentür zum Parkplatz öffnete sich wie von Geisterhand, aber er hatte nur Augen für sein wartendes geliebtes, treues Auto.
Einsteigen-starten-Gas. Ganz zum Gegenteil seiner sonstigen Gewohnheiten, trat er das Pedal bis zum Anschlag durch und raste Richtung Wachposten. Noch weit vor dem Schlagbaum öffnete es sein Fenster und brüllte: Hey Nichtsnutz, sofort den Schlagbaum auf, aber plötzlich.

Der Wachposten war erstaunt, so einen schroffen Umgangston kannte er nicht und tat was ihm befohlen wurde, es war ja Dr. Wölkchen Leiter der Forschungsabteilung. Sein Wagen brauste schnell vorbei. Verwundert schaute er dem Auto hinterher, ging in die Kontrollstation und schrieb einen Vermerk:  Uhrzeit-Dr. Wölkchen- Ausfahrt- Kennzeichen, eilige Ausfahrt.
Das alte, liebgewordene Auto wurde jetzt nicht geschont, obwohl der Motor noch kalt war. Auf die Straße und Vollgas.

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Unheil zog heran

Während ihm die eigenartigen Vorgänge aus dem Labor durch den Kopf rauschten, brach eine große dunkle Wolke über ihn herein. Undurchdringlich und auf irgendeine Weise Angst einflößend. Er stoppte den Wagen und stieg aus um das dunkle Etwas besser betrachten zu können. Dr. Peter Wölkchen hatte sowas noch nie gesehen. Die grauenvolle Dunkelheit waren Millionen Vögel. Ihm lief es eiskalt den Rücken herunter. Noch während er das Unheil betrachtete, hörte er hinter sich ein grelles Quietschen. Im gleichen Moment Aufprall und im 6 m entfernten Straßengraben bewusstlos liegen blieb.

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Peter Wölkchen lief nun durch hohes Gras, der Wind beugte die Zweige, Wolken hingen tief und in der Ferne flüsterten Tausende Stimmen. Er war barfuß, hatte eine Hose aus groben Soff und ein weites weißes Hemd an. Seine Beine sollten schneller gehen, doch sie bewegten sich nur in Zeitlupe.

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 Das Ziel war eine 30m hoch gewachsene Eiche, die auf wundersame Weise angeleuchtet schien. Er mühte sich weiter durch das hohe Gras in Zeitlupentempo, hörte weiter diese Stimmen, welche sich jetzt wie Klagen anhörten. Der Baum war noch weit, aber Schritt für Schritt ging es voran. Nach unendlich langer Zeit stand er am Fuße des Baumes. Wie versteinert betrachtete er die Eiche und stand bewegungslos vor ihr. Alles drehte sich, ihm wurde schwarz vor Augen, dass es sich in das hohe Gras legen musste. Die Erde war warm und weich. Ein Stampfen und Dröhnen reisen seine Augen auf. Heimdall stand in seiner ganzen Pracht vor ihm. Wölkchen, du bist weder Tod noch am Leben. Asgard hast du nicht genutzt nun will dich Fenri haben. Ich schaue in dein Herz, du bist kein übler Kerl – trotz vieler Ecken und Kanten. Du Menschlein bist hier in der Zwischenwelt und nur ein Durchreisender, aber ich sehe neben dem Übel auch GUTES in Dir. Lebe in der Zwischenwelt. Tu Buse und wandle dich so schreitest du bald durch Asgard, sonst dienst du Fenri.

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Die Zwischenwelt war kein übler Ort. Ein Zauberland für den kurzen Aufenthalt, doch was kommt danach? Gedankenversunken und barfuß lief er weiter. Bin ich Tod, ist das ein Traum? Egal, hätte es schlimmer treffen können. Hier bleibe ich. Heimdall`s Worte explodierten in seinem Kopf, das ist die Zwischenwelt. Wenn Buse und Wandlung unendlich dauern, könnte ich vielleicht bleiben. Der Gedanke hatte sich noch nicht verzogen, da stampfte der Wächter von Fenri Meros laut tosend heran. Die Wolken verdunkelten sich und das eben noch weiche Gras sah verbrannt aus.

Kleines Menschlein du wirst dich nie ändern, deine Seele gehört bald mir.

Wölkchen durchfuhr ein Schreckens-Blitz. Mit Meros wollte er nichts zu tun haben. Der übergenaue Doktor zermarterte sein Oberstübchen, ich brauche eine Bleibe und muss mein Leben ändern. Wo auch immer ich hier bin, ob Tod, im Irrenhaus oder in der Zwischenwelt, Heimdall kommt wieder. Vielleicht ist er aber auch nur das Sicherheitspersonal dieser Anstalt. Egal
So vergingen Tag für Tag, Monat für Monat und Jahr für Jahr. Peter Wölkchen sorgte sich um seine bescheidene selbst gebaute Hütte, um Beete, Blumen, Bäume.

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Sein Leben war einfach.
Heimdall beobachtete jeden seiner Schritte und befand es für gut.

Dr. Peter Wölkchen Teil III – Das Unfassbare

Der Tag begann so, wie er es mag, geordnet und nach Plan. Der Wecker tat genau, was ihm aufgetragen wurde – 06,00 Uhr zu klingeln. Dann machte er sich im Bad und beim Frühstück darüber Gedanken, was an diesem Tag wohl die richtige Kleidung wäre. Schick und korrekt sollte sie sein. Wobei korrekt das Hauptwort ist, denn Dr. Wölkchen ist ein sehr korrekter Mensch. Einige würden sagen:  Überkorrekt.

So ist er nun mal, der Doktor. Seiner Meinung nach sind alle faul, schlampig und außergewöhnlich mies angezogen. Deshalb sind jeden Morgen Bad und Toilette sein Denkerstübchen – wie kleide ich mich. Doch der schreckliche Alptraum war ihm noch anzusehen. Trotz größter Mühen konnte er die fahle Haut und die tiefen Augenringe nicht beseitigen. Dieses desolate Aussehen passt nicht zu seiner perfekten Kleidung. Kann ich so aus dem Haus gehen? Fragte er sich. Da schellte es an der Tür, der Postbote. Diesem russischen Spion kann ich nicht gegenübertreten, dass meldet er doch sofort und die Russen meinen, wir seien krank und schwach.

Es ist 06: 23 Uhr, seine zwei Tosts stehen auf dem Plan und der Kaffee ist natürlich auch schon fertig. Was will der neugierige Russe, der steht noch immer vor der Tür. Wölkchen rief so laut er konnte: Guten Morgen, werfen sie ihr Anliegen in meine Post-Box.
Dieser verdammte Spion hat meine Frühstücks-Zeit durcheinandergebracht. Das ist bestimmt sein Auftrag. Für korrektes Frühstück ist nun keine Zeit mehr und mein Erscheinungsbild lässt auch zu wünschen übrig. Der Tag hatte korrekt begonnen, doch dieser fragwürdige Postboten-Spion hat meinen perfekten Ablauf zerstört. Den zeige ich an. Heute auf dem Weg zum Institut komme ich an der Polizei vorbei, da melde ich diesen lästigen Verräter. Es war bereits 06: 30 Uhr, das Frühstück ist passé, aber zumindest will er sich perfekt kleiden. Nach 20 min war es wieder vollbracht. Der Anzug saß ausgezeichnet, die Krawatte war gerade und die Schnürsenkel-Schleifchen auf den Schuhen exakt gleichmäßig. Perfekt 06:50 Uhr steige er ins Auto und konnte auch an diesem Tag wieder allen
nicht-Anzug-tragenden Kommunisten ein Vorbild sein.

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Dr. Peter Wölkchen, die Krawatte richtet er noch.

Jetzt wo er wieder in seinem Zeit-Plan war, musste die Anzeige des Postboten bis Nachmittag warten. Der alte Mercedes schnurrte wie ein Kätzchen, jedes kleine Schlagloch schlug durch bis Wölkchens perfekte Schuhe, doch das störte ihn nicht, denn es lief nun alles wie immer. An der Einfahrt des Instituts stand ein neuer Wachmann. Schon von weitem machte er eine unverschämte Handbewegung, die signalisierte, er möge anhalten, um seine Papiere zu zeigen.
Wölkchen hielt an, senkte die Fensterscheibe:

Wölkchen:           Sind sie verrücktgeworden?
Wachposten:      Kontrolle
Wölkchen:           Ich bin Dr. Wölkchen, Leiter Forschung
Wachposten:      Mir egal, Kontrolle
Wölkchen:           Wölkchen nahm sein Telefon und rief den Chef des Instituts an.
                              Guten Morgen Rüdiger, was stimmt mit dem Neuen am Einlass nicht?

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Das Telefon vom Wachmann klingelte.     …ja Herr Direktor

Der Sicherheitsposten entschuldigte sich und öffnete den Schlagbaum. Noch während der Einfahrt dachte er über den Wachmann nach. Übereifriger Dummkopf, dass lernst du noch. Vielleicht arbeitet er sogar mit meinem Postboten zusammen – den sollte ich auch anzeigen.
Die haben es auf das Max-Planck-Institut, meiner Arbeit abgesehen. Euch Dummköpfen werde ich`s zeigen…  Schlecht gekleidet, dumm wie Stroh und Kommunisten.
Der Mercedes schnurrte bis zur Forschungsabteilung, doch als er ausstieg, um pünktlich zu stempeln, huschte blitzschnell eine Katze an ihm vorbei. Um Himmels willen, das war Minsora aus der
Müll-Tonne. Hans Peter ich schaue zu, ob du dich redlich bemühst ein besseres Leben zu führen. Ganz Fenri beobachtet dich, denn sie wollen gegen Asgard gewinnen. Bin ich jetzt der Spielball in einem Wettkampf? Ja, aber du merkst nichts davon. Asgard hofft auf das GUTE in dir und Fenri wird dich 1.000-mal verführen. Das muss an meinem kurzen Schlaf liegen, dass ich so dumme Sachen sehe.

Dr. Wölkchen stempelte und prüfte zufrieden die Zeit. Super, wieder eine Punktlandung. In diesem Moment kam Nora zur Zeitaufzeichnung. Guten Morgen Dr. Wölkchen. Pünktlich und schick wie immer, sagte sie zu Dr. Wölkchen. Nora hatte einen engen, kurzen, weißen Kittel an, sehr lange Beine und war auch sonst ein Augenschmaus. Soll ich ihnen einen Kaffee ins Labor bringen? Wölkchen nickte. Eigentlich flötet und plaudert er gern mit Nora, aber heute rausche all die Ereignisse tosend durch seinen Kopf und die Begegnung mit Minsora hat er noch immer nicht verkraftet. Bis gleich im Labor, sagte Nora. Ist Nora – Fenri und Minsora – Asgard? Ach, Unsinn. Asgard & Fenri sind nur Einbildung. Alpträume eines verrückt werdenden Doktors.

Im Labor machte er sich sofort an die Arbeit, denn ein versteinertes Tier lag zur Untersuchung. Angeblich soll es 1 Million Jahre alt sein. Es sah aus wie ein kleiner Panter. Zunächst machte er unzählige Notizen, schaltete sämtliche Kameras im Labor ein und fing an den Stein vorsichtig zu säubern. Drei Assistenten halfen ihm dabei. Dann erschien Nora. Den Kittel weiter aufgeknöpft, und ihre Reize waren nicht zu übersehen. Assistenten und Wölkchen waren wie versteinert und starrten Nora an. Doktor, wo soll ich ihren Kaffee hinstellen? Seine Hand wies auf den kleinen Schreibtisch.  Wie ein sanfter Sommerwind schwebte sie durch den Raum. Ihr prunkvoller Ehering strahlte und der leichte weiße Stoff verlieh ihre große Eleganz. Alle hatten aufgehört zu arbeiten, doch sie hatte nur Augen für den Doktor. Kommen sie auch zum Sommerfest des Instituts? Fragte sie beiläufig.
Die stumm gewordenen Assistenten schrien auf. Dr., der Stein hat sich bewegt. Nora war plötzlich Nebensache, nur der Stein war interessant. Wölkchen stand am Labortisch und tatsächlich, der Stein schien irgendwie zu leben. Der Dreck fiel ab und seine Erscheinung änderte sich. Nach einem magischen Moment hatte er die Form einer Katze.

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Guten Tag Hans Peter. Ein Assistent viel in Ohnmacht, zwei waren wie versteinert und Dr. Wölkchen rang beängstigend nach Luft. Verdammt, das ist das Tode-Ding aus der Mülltonne – sind all meine Alpträume doch wahr? Minsora sprach weiter, du weißt, dass Fenri Nora geschickt hat?   …und ich dich gerade vor einer Dummheit bewahrt habe, denn Asgard macht sich Gedanken um dich.
Die anderen Assistenten lagen jetzt auch am Boden und machten einen ziemlich verwirrten Eindruck.

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Wegen dem Gebrüll, eilten sechs Kollegen zur Hilfe

Was soll das hier? Wir sind in einem Institut, wo sowas normalerweise untersucht wird und nun spricht ein Stein zu mir – was soll ich davon halten? Wölkchens Frisur war durcheinander, seine Krawatte hing schief und der teure Anzug unter den Achseln durchgeschwitzt. Die Stein-Katze stellte sich auf und betrachtete das Labor. Wölkchen stammelte: Wie… ist das möglich, murmelte Wölkchen.

Asgard ist das Universum – deine kleine Menschen-Welt nur ein Versuch.

Ein Versuch? -warum spreche ich überhaupt mit einem Stein?  
Weil du das Universum berührt hast, -sagte der Stein.

Anscheinen konnte nur Dr. Wölken die Stimme hören

Wie bin ich nur in diese blöde Lage geraten? Tode Katzen – die auftauchen, Steine – die sprechen und zwei Namen – die meinen Kopf explodieren lassen – Asgard & Fenri. Der seltsame Heimdall scheint da schon fast normal. Ich habe studiert, hunderte Bücher gelesen, eine Doktor-Würde aber nichts von all dem wurde gelehrt. Rein wissenschaftlich gibt es diesen Unsinn gar nicht. Ich war erfolgreich auf der UNI, doch dies alles ist purer Unsinn – oder gibt es mehr, …als die Wissenschaft uns sagen kann?

Die Stein-Katze sprang vom Tisch und rief: Asgardus, interum errat

Dr. Peter Wölkchen Teil I – Der Perfektionist

Dr. Peter Wölkchen ist 61 Jahre, hat Biologie und Mathematik studiert. Er sagte einmal, Zahlen machen ihn glücklich. Dr. Wölkchen trägt graue Anzüge und war noch nie unpünktlich an seiner Arbeitsstelle. Alle Menschen ohne Anzug hält er für Kommunisten und seinen Postboten traut er ebenfalls nicht über den Weg, er wolle ihn nur ausspionieren – bestimmt arbeitet er heimlich für die Russen. Jeder Morgen beginnt nach einem genau durchstrukturierten Ablauf. 06:00 Uhr aufstehen, 06:05 Uhr Bad, 06:15 Uhr Kaffee anstellen und 06:23 Uhr zwei, mit Käse belegte, Scheiben Toast essen. Die Kaffeemaschine benötigt exakt 6 Minuten, so dass 06:34 Uhr das Frühstück beendet werden kann.

Danach widmete sich Dr. Wölkchen der wichtigsten Tätigkeit am Morgen, dem Ankleiden. Sein Motto: Bist du nicht korrekt gekleidet, dann gehe besser nicht aus dem Haus. Seine Vorstellungen von korrekter Kleidung bestehen aus schwarzen Schuhen, schwarzen Socken, aus einem grauen Anzug mit weißem Hemd und eine immer absolut präzise gestellte Uhr. Da er etwas Schwung in sein Leben bringen wollte, lies er seit zwei Tagen die Krawatte weg und kam sich dabei etwas verwegen vor. 06:50 Uhr war es wieder vollbaracht, die Kleider saßen perfekt. Er schaute auf die Uhr, 06:53 Uhr, seine Stirn runzelte sich, er war 2 Minute in Verzug. Das muss beim nochmaligen Binden der Schnürsenkel passiert sein, aber schließlich waren die Schleifchen nicht gleichmäßig.

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Der Tag konnte beginnen. Mit der Aktentasche unter dem linken Arm und dem Schlüssel in der rechten Hand trat er voller Weltvertrauen vor die Tür. Die Sonne blinzelte ihn ein wenig entgegen und wies ihm den Weg zu seinem Auto. Es war kein gewöhnliches Auto, sondern ein Mercedes, der ihn bereits seit 28 Jahren zuverlässig transportierte. Veränderungen seien nicht gut, hat er schon oft gesagt, sie bringen Unruhe. Seine EX- Frau muss wohl anderer Meinung gewesen sein, denn vor 14 Jahren reichte sie die Scheidung ein. Seitdem lebte Dr. Peter Wölkchen allein, mit seinem Mercedes und den 2 ½ Zimmerpflanzen. Er drehte den Zündschlüssel und sein Liebling schnurrte wie ein Kätzchen. Dass die Stoßdämpfer völlig außer Kontrolle waren und der Wagen bei jedem Schlagloch wie ein Wasserbett wippte, bemerkte er natürlich nicht, denn sein Auto war perfekt und eine Reparatur würde nur Unruhe in seinen Tagesablauf bringen. Die alte ehrwürdige Karosse hatte wie jeden Tag um diese Zeit das gleiche Ziel, dass Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Er war zwar kein Chemiker, aber ein Künstler mit Zahlen und da ging es um gewaltig viele Zahlen. Zum Beispiel wurden die ältesten Lebensspuren auf der Erde auf: vor 3,8 Milliarden Jahre datiert, die ersten vielzelligen Meerestiere auf: vor 700 Millionen Jahren, die ersten Landpflanzen auf: vor 436 Millionen Jahren, die ersten Reptilien auf: vor 290 Millionen Jahren und die ersten sogenannten Vormenschen konnten: vor 5 Millionen Jahren eingeordnet werden.

…und der moderne Mensch erst seit lächerlichen 35 Tausend Jahren.

Genau das war seine Arbeit, mit Zahlen jonglieren, ins Verhältnis setzen, beurteilen und erneut berechnen. Das war die Welt von Dr. Peter Wölkchen. Das Leben selbst hinter diesen Zahlen interessierte ihn so viel wie die Watt-Zahl der Glühbirne in seinem Kühlschrank. Die er, nebenbei bemerk, gleich nach dem Kauf entfernt hatte, denn nach seiner Ansicht, braucht man im Kühlmöbel kein Licht. Exakt um 07:13 Uhr hielt er vor dem Geschäft des „Schlachter Sanftmut“ an. „Guten Morgen Herr Doktor, hier wie immer ihre frisch belegten zwei Brötchen, für das zweite Frühstück, gut gewürztes Mett aus frischer Schlachtung.“, sagte dieser. Mit einem wohlwollenden Nicken nahm er sein zweites Frühstück entgegen, drehte sich wortlos um und verließ in eiligen Schritten das Fleisch-Haus.

Dieser Tag meinte es wieder gut mit ihm, denn alles war perfekt. Die Zeit stimmte, das Auto schnurrte, die Kleidung war unübertroffen und wieder stand eine zeitliche Punktlandung im Institut bevor. Andere konnten ihre Uhr nach ihm stellen. Er war der Fels in der sonst so bröckelnden Brandung der Zuverlässigkeit. Wie im Traum glitt er elfengleich mit seinem Auto über den Boden und dachte bereits an all die wundervollen Zahlen: 570 Millionen Jahre, 436 Millionen Jahre, 250 Millionen Jahre, 65 Millionen Jahre. Alles erforschte Angaben zu globalem Massenaussterben auf der Erde.

Er machte ein zufriedenes Gesicht, denn Dr. Wölkchen wusste ganz genau, wie dieser Tag beginnen, verlaufen und enden würde. 07:45 Uhr passierte er den Pförtner, dieser schaute auf seine Uhr und nickte ihm wohlwollen zu. 07:48 Uhr stellte er seinen geliebten Gefährten (seinen Mercedes), ab. 07:50 Uhr betrat er das Eingangstor zu seinem Institut und Punkt 07:55 Uhr steckte Dr. Peter Wölkchen seine Stempelkarte in die Uhr. Sie machte ein ächzendes Geräusch und die Arbeit konnte beginnen. All das sah er bereits deutlich vor sich. Denn es war das exakte Drehbuch für jeden Tag, im Leben des Doktor Wölkchen. Nur noch wenige Straßen und Kreuzungen, dann begrüßen mich wieder meine geliebten Zahlen., dachte er. Was gehen mich die Grichlinge und sonderbaren Spezies dahinter an, sie verderben nur meine Statistiken. Während er auf eine Kreuzung zufuhr, kroch ein leises Summen in seine Ohren, was sich immer tiefer bohrte und bis in seine mit Zahlen gefüllten inneren Windungen vordrang. Aus dem Summen wurde ein Rauschen und aus dem Rauschen ein Geflüster. Peter Wölkchen fuhr rechts ran.

Was um Himmels Willen ist in meinem Kopf los?
Werde ich jetzt verrückt?
Genies soll das öfters ereilen.
Bin ich ein Genie?“ 
Er dachte kurz nach, …natürlich bin ich ein Genie.

Die Stimmen wurden immer lauter, aber irgendwie hörten sie sich komisch und nicht menschlich an.
Er schüttelte mit aller Wucht den Kopf, schlug mit seiner Hand gegen die Stirn und wollte diesen Alptraum irgendwie abschütteln. Aber das Ergebnis war, es wurde immer lauter, immer greller und immer besitzergreifender. Nein, nein, nein hörte er immer wieder und herzzerreißend erbärmliche Schreie.
Ich bin ein Genie und werde jetzt verrückt“, sagt er zu seinem Auto. „Was zum Teufel ist da los? Mein Kopf explodiert. Arme und Beine fingen an zu schmerzen. Blut rann ihm plötzlich aus Nase, Ohren und Mund. Was ist hier los? Langsam setzte sein hochgerühmtes logisches Denken aus. Blut, Schmerzen und diverse andere Flüssigkeiten übernahmen die Regie. Plötzlich wurde ihm schwarz vor Augen und ein unerträglicher Schmerz bohrte sich durch seine Arme. Er hatte das Gefühl, als ob sich eine Kettensäge durch seine Innereien bohrte. Verschwommen, wie in einem Wahn, sah er, wie sein Blut in ein Auffangbecken floss und da von einem schmierigen Kerl mit gelben Gummistiefeln und einer Zigarette im Mundwinke umgerührt wurde. Die Zigarette sollte vermutlich die unzähligen Fliegen verscheuchen und den mörderischen Gestank überdecken.

Ich bin nicht nur verrückt geworden, ich bin in der Hölle.

Nein mein Sohn, du bist nicht in der Hölle, aber auch nicht im Himmel- noch nicht. Peter Wölkchen starrte mir weit aufgerissenen Augen auf einen Mann, der mit seinem leuchtend weißen Gewand vor ihm stand und mit tiefer, aber liebevoller Stimme zu ihm sprach. „Mein Sohn, ich heiße dich willkommen, nun beginnen deine Prüfungen. Möge das Licht mit dir sein.“

Moment, Moment, was soll das alles, ist das ein Scherz? Wenn ja, werde ich euch verklagen und ins Gefängnis bringen. Ich muss pünktlich im Institut sein.

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Ich bin Heimdall, ich bin der Wächter und kontrolliere den Zugang zu unserem Reich. Ja mich gibt es wirklich, ihr habt nur nicht mehr an uns geglaubt. Wir sind eine sehr alte Zivilisation und kümmern uns um euch. Ihr seid wie kleine dumme Kinder und habt, bei unserem Erscheinen, Götter zu uns gesagt. Ich bereite dich nun auf deine Prüfungen vor. Du hattest einen Autounfall und bist mit einem Schweine-Transporter zusammengestoßen. Hunderte Schweine mussten auf der Straße notgeschlachtet werden und du lagst mittendrin. Entweder du hast ein gefälliges Leben geführt und kommst in das Reich Asgard, von Euch Menschen Himmel genannt, oder in die Höhlen des Fenri, ihr sagt Hölle dazu. Ich zeige dir nur den Weg, den Weg in deine Ewigkeit. Gehen musst du allein.

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Nein, nein, nein, das kann nicht sein. Ich muss pünktlich auf Arbeit erscheinen. Ich bin noch nie zu spät gekommen. Lass also diesen Unsinn und zeig mir gefälligst den Ausgang, schimpfte er. Lieber Peter Wölkchen, hier sind alle freundlich und wollen dich nur vorbereiten., bekam er als Antwort. Alle freundlich? sagte Wölkchen verächtlich. „Wirklich alle nur freundlich? Die alle sind bestimmt nur genau so dämlich wie du.

„Du wirst deine Lage schon noch begreifen.“

„Hier gibt es nur einen einzigen Weg und genau diesen wirst du, wie jeder Mensch auf der Erde am Ende gehen. Euer Tod ist nicht das Ende, sondern den Anfang einer sehr langen Reise. Entweder endet er für immer und ewig in den Höhlen von Fenri oder, wenn ihr rein seid, im Reich Asgard. Das entscheiden aber nicht wir. Auf dieser Reise gibt es unzählig Stationen und an jeder Station wartet ein Tier auf euch. Ein Tier das irgendwann im Leben euren Weg gekreuzt hat. Ameisen, Spinnen, Hunde, Katzen, Schafe, Rinder, Pferde, Vögel. Alle wirst du wiedertreffen und an jeder einzelnen Station entscheidet eines dieser Tiere, ob du weiterdarfst oder nicht. Warst du schlecht zu ihm, verweigert es dir die Weiterreise und du gehst sofort in die Höhlen des Fenri, wenn ja, bist du wieder einen kleinen Schritt weiter und dem Reich Asgard etwas näher, bis zur nächsten Station. Deine Reise dauert viele Jahre und dabei wirst Du hunderten Tieren wiederbegegnen. Sei demütig und bescheiden.

Die Tiere richten über deine Ewigkeit.“

Ich rufe die Polizei und bringe euch Spinner alle hinter Schloss und Riegel. Ich bin Dr. Peter Wölkchen, ein angesehener Wissenschaftler. Ich weiß nicht wo ihr ausgebrochen seid und welches Lösegeld ihr verlangen wollt aber eure dämlichen Tiere sind mir ebenso egal wie euer Asgard.

Mein Sohn, ich sehe du hast einen schweren Weg vor dir, aber unendlich viel Zeit,
über dein Verhalten nachzudenken.

Meine Arbeit ist getan, deine Reise kann beginnen.“

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Seine Reise dauerte nicht viele Jahre, sondern nur wenige Tage, denn schon an der ersten Station war das Wiedersehen ein Desaster. Dr. Peter Wölkchen traf auf jene Katze, die er angefahren vor seinem Haus gefunden und dann in den Mülleimer geworfen hatte. Seine Reise war zu ENDE, denn die Katze ließ ihn nicht vorbei. Wie von Geisterhand bewegte er sich plötzlich auf einen tiefen Schlund zu, seinem neuen Zuhause.

Behandle deine Tiere so, dass du im nächsten Leben ohne Probleme
mit vertauschten Rollen klarkommen würdest.Zitat von Pascal Lachmeier

Schaf-Land feiert

Die 2 neuen Mitglieder haben es geschafft Sandra Lockow und ihr Hund Finlay sind Deutscher Meister. Diese Anerkennung, bestes Team Deutschlands, bekommt man nicht geschenkt. Gleich bei welchem Hundesport, nur Leidenschaft, Konsequenz, zielstrebiges Training und gute Team-Arbeit führen zu so einem Erfolg. Herzlichen Glückwunsch.

Sandra & Finlay, wir sind stolz auf Euch.

Finlay

Sandra Lockow & Finlay

Zudem haben sich Sandra und Finlay für die Europameisterschaft in Österreich qualifiziert.

Zeit

Manchmal glaube ich, nicht mehr so recht in diese Zeit zu passen. Obwohl ich eine Menge von Marketing, Effizienz und Verkauf verstehe, schätze ich aber jetzt umso mehr, Nachhaltigkeit, gute Gespräche und den Schafen beim Fressen zu zusehen.

Scottish Blackface http://www.schaf-land.de

Sind das Fantastereien? Wunschbilder eines Sonderlings?

Vielleicht… Mir wurde schon immer nachgesagt, dass ich in meiner eigenen Welt lebe. Baut sich nicht jeder sein eigenes, kleines Universum?! Bei manchen läuft jeder Tag genau gleich ab, wenn er oder sie das so mag – ok, aber bei anderen ist der Alltag mit Turbulenzen gespickt. Die zweite Variante gibt es in: beherrschbar oder im freien Fall. Ich bewege mich eher in Richtung Turbulenzen. Wobei die beherrschbare Variante mit Kreativität und Fantasie gewürzt wird. Nicht gerade der leichteste Weg, aber spannend und immer vollgepackt mit Energie.

Wir leben in einer schnellen Leistungsgesellschaft. Manch einer sagt: Das lasse ich gar nicht an mich ran. Können wir das, wenn wir in Old Germany wohnen?

Bekommen die meisten Zweibeiner nicht ein komisches Gefühl oder sogar ein schlechtes Gewissen, wenn sie 3 Tage nix tun?! Nur essen, trinken und faul in die Sonne schauen? Davon mal abgesehen, dass diese Art zu leben, nicht meine Vorstellung ist – aber in früheren Zeiten, hörte man auf zu arbeiten, wenn für einige Tage genug da war. Das war zwar stellenweise brutal hart, aber auch eine ganz andere Lebenseinstellung, als wir heute eingepflanzt bekommen. Deshalb sind die Alten, in unserer schnellen Leistungsgesellschaft, nicht mehr so hoch angesehen – obwohl sie lebenslang schon viel vollbracht haben.

In den letzten Jahren habe ich nicht alles richtig gemacht oder falsch entschieden und darüber ärger ich mich oder übe Kritik an mir selbst. Eine sehr geschätzte Freundin, Vanessa aus Dortmund, hat zu meinen Selbst-Vorwürfen eine ganz andere Einstellung. Mach Dir keine Vorwürfe, das waren Moment-Entscheidungen. Bereits einen Tag später oder gar heute, würdest Du ganz anders handeln. All diese Ereignisse haben dich zu dem gebracht, was du heute bist. Eine besondere Sichtweise, über die man nachdenken sollte.

Stundenlang die Tiere beobachten, passt einfach nicht in unsere Zeit, zumindest kommt es mir so vor.
Vielleicht lebe ich in meiner eigenen Welt (warum auch nicht), denn das Größte ist für mich noch immer, mit einem trockenen Rotwein, relaxt die Tiere zu beobachten. Meine EX- Freundin fand es immer komisch, dass ich so oft viel Zeit bei meinen Tieren verbrachte, aber es war pure Schwerelosigkeit und Freude ohne Zeit. In solchen Momenten schien die Uhr still zu stehen.

Border Collie May bei der Arbeit http://www.schaf-land.de

Ich will es aber nicht nur in bunten Farben schildern oder gar romantisieren, es ist auch harte Arbeit. Heute, sich Zeit für seine vierbeinigen Racker zu nehmen, findet in unserer Leistungswelt keine Beachtung oder gar Würdigung. Genau deshalb hörte ich schon öfter den Spruch: Du lebst in deiner eigenen Welt. Deshalb bin ich aber nicht weltfremd.
Ich lebe bewusst in dieser Zeit, auch wenn mir vieles in ihr nicht gefällt – lebenslang sitzt uns der Teufel im Nacken, um nach viel Geld zu jagen. Natürlich kann Geld beruhigen und es vermittelt den Anschein von Sicherheit, aber es bringt weder Glück noch Lebensfreude. Viele suchen sogar bei der Partner-Wahl eher nach Sicherheit. Lebensfreude entwickelt sich aber aus Liebe, Reibungsflächen und Erlebnissen. Nicht zu vergessen das gewisse Band, dass aus Leidenschaft und gemeinsamen Interessen geknüpft wird. Hört sich vernünftig an, aber auch ich habe viele Jahre gebraucht, um diese einfachen Dinge zu entdecken.

Geld ist für einige zur neuen Religion geworden http://www.schaf-land.de

Reise, Reise Lebensreise – jeder reist auf seine Weise.

Vielleicht passe ich wirklich nicht in diese Zeit. Da schießt mir plötzlich die berechtigte Frage durch den Kopf: Was ist Zeit? Zeit ist eigentlich nur die Abfolge von Ereignissen oder besser gesagt, die Einheit zwischen Ereignissen. Die Idee, den Tag in feste Teile einzuordnen, kommt aus dem alten Ägypten.   Vor über 2.000 Jahren. Ca 150 vor Christus schlug Hipparchos vor, den Tag in 24 gleiche Segmente zu teilen, was aber erst im 14.Jahrhundert, mit den mechanischen Uhren, fest eingeführt wurde und die Babylonier präzisierten die damaligen Berechnungen auf 12 feste Einheiten.

Sonnenuhr http://www.schaf-land.de

Damals / Sonnenuhr

Seitdem hetzen uns Stunden, Minuten und Sekunden. Besser gesagt, lassen wir unser Leben von der Anzeige auf dem kleinen gehässigen Ding- namens Uhr- bestimmen.

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Dieses großartige Foto fasziniert mich immer wieder. Zeitlose, harte Arbeit.
Der Gegenentwurf zu unserem täglichen, ganz normalem Wahnsinn.

Überraschende Einsichten

Wo fange ich an? Am besten bei dem, was ich heute erlebt habe.
Heute ist Samstag: Schönes Wetter und ich habe wieder allein, mit viel Arbeit und Mühen die Schafe umgestellt. Schafe einsammeln, in den Pferch stellen, Zäune stecken, Strom wieder (auf der neuen Weide) gegen Untergraben in Gang setzen, Leck-Schalen schleppen, Straße sperren und mit meinen zwei vierbeinigen Kollegen Abby & May die Damen umtreiben – es hat gut funktioniert.

http://www.schaf-land.de Border Collie
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Nachdem ich nochmal alles abgegangen bin, habe ich in der Tränke frisches Wasser aufgefüllt. Großartig das ich mich wieder um meine Tiere kümmern kann. Die Künstler in weiß haben mich in der Klinik super zusammengebastelt, nur einige ganz private Erlebnisse hallen noch nach.
Am Abend habe ich mit meinen zwei fantastischen vierbeinigen Kollegen einen langen Spaziergang gemacht, so dass auch für sie nicht nur harte Arbeit auf dem Zettel stand.

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Bei diesem langen „Rundgang“ kam ich ins Grübeln. Die Sonne ging langsam unter und die „Stimmung“ war besonders – besonders schön.

Mit nicht unerheblichen Hindernissen bin ich nun da, wo ich nach meinem schweren Unfall hinwollte. Mit Job und Wohnung wieder bei meinen Tieren. Zudem trainiere ich mit dem neuen Team eine spektakuläre Show für Schaf-Land.de

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Alles gut, alles schön, doch was ist wirklich wichtig?! Beim abendlichen Rundgang schossen mir viele Gedanken durch den Kopf.  
Natürlich kamen mir auch die Worte, einer von mir sehr geschätzten Freundin, in den Sinn: Nach diesem Unfall bist du wie Phönix aus der Asche erschienen – und da stehst du wieder. Ihr Ausdruck waren zwar fantasievoll, aber auch dramatisch, für meine Begriffe etwas zu dramatisch. Der Phönix galt in der Antike als Wundervogel. Am Ende seines langen Lebens legte er in seinem Nest Feuer und starb. Aus der Asche wuchs ein neuer Phönix heran – so wurde er zum Symbol der Wiedergeburt.

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Das Leben hat viele Ecken und Kanten – jeder Tag ist eine Wundertüte. Meine Zaubermittel heißen: Kreativität und Arbeit mit den Tieren. Diese Arbeit ist manchmal hart, aber sie bringt auch Glück und Zufriedenheit.
Wenn sich die schottischen Damen auf das frische Gras Stürzen, erfüllt es mich mit Freude.
Die Freude, dass sie gut versorgt sind. Weidetier-Halter haben ihre ganz eigenen Glücksmomente und Besonderheiten. Wir lieben die Natur, die Tiere und freuen uns darüber die zufriedenen Schafe beim Fressen. Wer dies nie kennengelernt hat, wird es schwer verstehen. Die bewollten Damen strahlen so eine Ruhe aus, dass wir, in unserer hektischen Welt, ein großes Stück von dieser Gelassenheit abschneiden sollten.

Meine unermüdlichen Helfer sind immer mit dabei. Abby und May können viele Dinge die ich entweder zu langsam, oder gar nicht kann. Diese treuen Seelen sind meine Rückendeckung, meine Garantie, dass mit den Damen alles funktioniert. Großartig, dass sie mir mit all ihren Kräften helfen.
Danke euch zwei.

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Besinnen wir uns auf das Wesentliche, auf den Kern – dann triften wir, wie von selbst, in die richtige Richtung.
Die Sonne ging unter und ein Tag mit überraschenden Einsichten
begrüßte die Nacht.

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Schaf-Land Training – Die neue Show

Neues Jahr, neues Training, neue Show.
Hinter der Bühne sprechen natürlich alle Künstler angeregt miteinander und da fällt schon mal der eine oder andere wertvolle Ratschlag. Einer von den professionellen Ratschlägen war, wenn du dir eine komplett neue Show erarbeiten willst, so hast du was wirklich Schweres vor, denn bewusst oder unbewusst verfällst du immer wieder in alte Pfade zurück. Diesen Ratschlag habe ich mir zu Herzen genommen.

Die Schaf-Land Geschichte „Zauberland“ ist wunderbar, aber unsere Tiere sind traumhaft.

Voller Ehrfurcht und Respekt nähern wir uns den genialen Literatur-Wissenschaftlern und Geschichten-Erzählern Brüder Grimm. Natürlich will das neue Schaf-Land-Team alles perfekt machen und spannend präsentieren, denn die toten „Kollegen“ sind nicht nur geniale Geschichten-Schreiber, sondern haben auch hohe Ansprüche an uns.

Das Wetter ist noch „sibirisch“ kalt und bei den ersten Besprechungen und Proben waren meine Hände zu „Eisklumpen“ mutiert, aber wie sagten schon die Kollegen: Eine wirklich neue Show ist schwer und „hart“ –  im Moment eher Eiskalt.

Wir wollen aber nicht „nur“ eine gute Show präsentieren, sondern dem Publikum auch zeigen, welche besonderen Fähigkeiten die „lieben Kuscheltierchen“ haben.  

Sind sie Kuscheltierchen?
 
Klare Antwort: NEIN.

Unsere Vierbeiner sind in festen Aufgaben eingebunden, aber sie sind auch Familienmitglieder. Ohne sie wären wir nichts und weit davon entfernt, unsere Leidenschaft auszuleben. Wir arbeiten mit ihnen, ziemlich planvoll und sie zeigen uns auch ihre Talente. Natürlich nehmen wir sie dankend auf und fördern sie gezielt, bis wir zu einem echten Team zusammengewachsen sind.

Da haut es selbst uns aus den Schuhen.

Schaf-Land ist bekannt und wir sind nicht nur in ganz Deutschland unterwegs, aber die eigentlichen Stars sind unsere Tiere. Wie lieben, respektieren und achten sie, denn sie können wundervolle Dinge, die Zweibeiner niemals zustande bringen würden. Wir sind ein Team von 4 Zweibeinern, ziemlich schlauen Hunden, eigenwilligen indischen Laufenten und dickköpfigen schottischen Schafe.
Frage: Wie bringt man den Tieren bei, für die anspruchsvollen Brüder Grimm zu arbeiten?

Indem wir unser Bestes geben. www.schaf-land.de

Alles beginnt mit einem guten Plan,
den haben wir   …und es macht Spaß.

Schaf-Land geht neue Wege

Meine Hunde sind die besten „Freunde“. Nach meinem Unfall haben sie mich „getröstet“. Freunde haben sich um meine Tiere gekümmert, fanden aber keine Zeit, mich zu besuchen. Heute habe ich es geschafft und ich werde die schlimme Zeit nicht vergessen. Der rechte Arm hat, wie viele andere „Blessuren“, beim Unfall „etwas“ gelitten.
Insgesamt war er 4x gebrochen aber die „Jungs in Weiß“ haben grandioses geleistet.
Heute ist er wieder heile.

Nun soll es aber genug sein, mit „alten“ Geschichten. Schön, dass ich neue Wege gehen kann und lange Zeit hatte, über „alles“ nachzugrübeln.

Das Ergebnis – Denksportaufgabe:
Die Vergangenheit kann man nicht ändern, versuche es aber hier und heute besser zu machen. Trenne dich von „Aufgaben“ und Personen, die dich permanent ärgern, denn Chancen und Zeit sind begrenzt.
Hört sich „verdammt“ weise an, aber es muss auch in den Grauen-Zellen ankommen. Das Oberstübchen hatte nun eine großartige Aufgabe für mich: Sei kreativ und entwickle eine neue Show.
Das habe ich gemacht. Schaf-Land wandelt jetzt auf den Spuren der Brüder Grimm. Die Entwicklung hat Spaß gemacht und ich freue mich darauf, unser Publikum zu überraschen. Da gibt es nur eine Schwierigkeit: Hat man mit Erfolg lange eine Show präsentiert, fällt man beim Training oder gar Neuentwicklung, immer wieder in alte „Muster“ zurück.

http://www.schaf-land.de

Was hilft dagegen?!

Kremple alles um: Neue Ideen, neue Effekte, neue Kollegen – NEUE Show.
Genau das habe ich gemacht und das Ergebnis ist die Show: Zauberland – der Tiere

http://Neue Show www.schaf-land.de

Mit der neuen Mannschaft ergeben sich nicht nur zusätzliche Möglichkeiten, sondern auch die Gefahr schwindet, in alte ausgetretene Pfade zurückzufallen. Nur so erklimmt man „Neue Ufer“,
alter „Krempel“ raus, frischer „Wind“ rein. Es war/ist schon eine erstaunliche Aufgabe, die für Training und Perfektion fast das ganze Jahr 2023 in Anspruch nehmen wird – aber es macht großen Spaß. Neue Personen und neue Möglichkeiten zu einer unterhaltsamen Geschichte zusammen zu fügen, genau die richtige Herausforderung.

Schaf-Land kann auch anstrengend sein, aber diese anspruchsvolle Arbeit macht Freude.

Euer Peter
von Schaf-Land

Scottish Blackface http://www.schaf-land.de

Es war eine schöne Zeit

Zurück in die Zukunft- nein, in die Vergangenheit oder beides?
Nicht allzu oft schwelge ich in der Vergangenheit, aber diese Zeitreise hat sich mir quasi aufgedrängt. Sie war so penetrant aufdringlich, dass ich schließlich nachgab und der Einladung folgte.

Ich hatte eine sehr schöne Kindheit. Nicht nur, dass ich viele schöne Dinge mit meinen Eltern erleben durfte, sondern auch Kindergarten- u. Schulzeit haben
klein Peter geprägt.

Welpen- Prägephase- sozusagen…

Mein Kindergarten http://www.schaf-land.de
Abenteuer-Spielplatz im Kindergarten. http://www.schaf-land.de

Als Ehemaliger– wurde ich im Kindergarten herzlich begrüßt und als der alte- klein Peter durch die ganze Zwergen Welt geführt.

Auch das grandiose Außengelände hat aufregend-schöne Erinnerungs-Blitze bei mir wachgerufen. Was fällt mir zu diesem wundersamen Vergangenheits-Rundgang ein?

Es war eine schöne Zeit…

Eingang zur quälenden Weisheit. http://www.schaf-land.de

Nach dieser wunderbaren Zeit, im Abenteuerland, kam der brutale Alltag: Die Schule.
Stundenplan, Hausaufgaben und Lehrer, die ständig versuchten (mit mehr oder weniger Erfolg) unsere noch jungen grauen Zellen mit Weisheit zu füllen.

Meine Schule. http://www.schaf-land.de
Mein Pausenhof. http://www.schaf-land.de

Wobei ich zugeben muss, dass dieses quälende Umfeld recht ansehnlich war und auch hier, klein Peter gut umsorgt wurde. Auf dem Pausenhof schmiedeten wir nicht nur Pläne, was wir am Nachmittag anstellen könnten, sondern schauten auch heimlich den kichernden Mädchen hinterher.

Mittagessen, oder gleich zu Robin Hood?

Hatten unsere Eltern mal keine Zeit, wurde hier nach der Schule für uns gekocht. So konnte unsere eingeschworene Bande gemeinsam Mittag essen und wenn wir wollten, auch noch zusammen Hausaufgaben machen. Meist stürmten wir aber nach der Lern-Plagerei gleich Richtung Heimat, um uns für ein Nachmittag- Abenteuer zu treffen.

Abby & May  http://www.schaf-land.de
Abby & May http://www.schaf-land.de

Nach dieser Zeitreise, diesem traumhaften Rundgang, war mein Kopf vollgestopft mit Gedanken-Schnipsel und Erinnerungen. Schöne Erlebnisse, Streiche und Abenteuer. Auf einer Wiese verabschiedete ich mich von dieser Zeit, gemeinsam mit Abby & May.
Wenn ich`s mir, aber recht überlege…

Eigentlich begleitet sie mich mein ganzes Leben- die Schule.
Ich hätte es schlimmer treffen können.

Es gab damals weder Internet noch Handy. Robin Hood war mein Held und zu all dem fällt mir nur eines ein: Es war eine schöne Zeit.

Was wäre wenn…

Ich bin kein abergläubischer Mensch und mit dem Thema Wiedergeburt habe ich auch so meine Schwierigkeiten. Obwohl- es hat ja noch niemand das Gegengenteil bewiesen. Also besteht ja theoretisch doch eine kleine Rest-Chance.

Während ich gedankenversunken meine Schafe beobachte beim genüsslichen Zupfen an ihrem neuen Heu, gehen mir die eigenartigsten Gedanken-Spiele durch den Kopf. Nehmen wir einfach mal an, ich habe das Zeitliche gesegnet. Meine Tiere sind gut untergekommen und meine Freunde feiern. Nicht weil ich endlich Tod bin (hoffe ich), sondern weil eine/ einer von ihnen meine Lebensversicherung bekommen, sich davon einen Hof gekauft und alle Freunde eingeladen hat. Die Party ist vorbei, der Hof macht Arbeit und der Alltag hat wieder Einzug gehalten.

Eines Tages läuft ihr, wenn es ein weiblicher Freund wäre, ein fremder Hund über den Weg. Er steht, eines Morgens direkt vor ihrem Tor und schaut sie an. Er bellt nicht, er knurrt nicht, sondern sitzt einfach nur da.

Alte -Neue Freunde. http://www.schaf-land.de

Ach wie niedlich, wer bist du denn?“, sprudelt es freudig aus ihr heraus.  
„Hast du dich verlaufen?“
Schwanzwedelnd läuft er auf sie zu und sein Gesicht scheint irgendwie zu lachen. Beide haben das Gefühl sich zu kennen, …einfach nur ein Gefühl.

Kennen wir uns?
Ja, aber die Zwei wissen es nicht, sonder leben erneut glücklich Seite an Seite.

In unserem großen Universum soll angeblich keine Energie verloren gehen und alle Lebewesen sind Energie. Wäre es wirklich so unvorstellbar, dass genau diese Energie sich ihren eigenen Weg sucht?! Ich gebe zu, gewagte These, von der aber hunderte Millionen Menschen überzeugt sind. Sie glauben ganz fest an Wiedergeburt und Karma, um dass sich jeder kümmern sollte.

Nichts geht verloren… http://www.schaf-land.de

Ist euch das auch schon mal passiert, dass man einem völlig fremden Menschen begegnet und sofort nicht nur ein gutes, sondern auch ein vertrautes Gefühl hat?! Klar, die Psychologen haben dafür eine schlüssige Erklärung, das Gleiche gilt für ein Déjà-vu, aber wissen wir Schlaumeier wirklich alles? Dabei kennen wir noch nicht mal gesichert den Grund dafür, weshalb Hunde sich in Unrat wälzen. Es gibt auch hier eine schlüssige Theorie …und was bedeutet Theorie: Wir haben keine Ahnung. Wir erklären ganz wissenschaftlich immer das, was wir gerade glauben zu wissen. Ihr denkt ich erzähle Unsinn? Nun, wir haben zum Beispiel früher, rein wissenschaftlich und überzeugend erklärt, dass die Erde eine Scheibe ist….

Nehmen wir einfach mal an, rein theoretisch, unser Dasein wäre ein Kreislauf, dann hätten wir doch fast unendliche Möglichkeiten beim nächsten Mal alles besser zu machen, was wir im jetzigen Leben verbockt haben. Man müsste nur immer wissen, wer man gerade ist und was man aus dem vorherigen Leben gelernt hat. Gerade da habe ich so meine Zweifel. Zumindest wäre es eine fairere Lösung, als wenn der aufopferungsvolle Nazarener all unsere Missgeschicke auf sich nehmen würde.

Meine Schafe zupfen noch immer fleißig an dem neuen Heu, wobei sich die Ersten bereits, glücklich und vollgefressen, ein Ruheplätzchen suchen. Spinne ich diesen Gedanken weiter, könnte es doch einmal sein, dass auch ich, als Schaf, auf dieser Weide stehe und an dem Heu zupfe. Auweia, weshalb kommt ein Schafzüchter auf solche wilden Theorien? Rein theoretisch könnten dann unsere Plätze vertauscht sein… 

http://www.schaf-land.deDu bist das tollste Schaf der Welt. http://www.schaf-land.de

Eigentlich glaube ich nicht an Karma, aber was wäre wenn…? Also sollten wir unsere Tiere so behandeln, dass wir mit vertauschten Rollen auch glücklich leben könnten. Natürlich muss man generell mit anderen Lebewesen rücksichtsvoll umgehen. Wer weiß, vielleicht füttert mich mal mein Leitschaf?

Nur vorsichtshalber: Du bist das tollste Schaf der Welt