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Vegetarier und gesunde Ernährung – wie bei Ingrid

Wie nennt man eine Demo von Veganern?
Gemüseauflauf

Ich habe nichts gegen Veganer, nur gegen die, welche meinen die ganze Welt müsse zumindest vegetarisch leben. Es soll fanatische Veganer geben, die sogar ihre Hunde vegetarisch umerziehen wollen – völliger Unsinn.

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Unsinn

Nach meiner persönlichen Überzeugung sollten wir alle weniger Wurst und Fleisch essen – das ist ok. Einige Haltungsformen, von Tieren, sind mehr als nur unangemessen, verwerflich. Ganz zu schweigen von dem respektlosen Umgang in Schlacht-Anlagen. Tiere werden behandelt und verarbeitet wie Blechdosen. Hier kommen wir wieder auf den erfundenen Begriff Nutztier. Aber die meisten Tier-Halter, die ich kenne, lieben ihre Vierbeiner, als wären sie Familienmitglieder.

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Das muss auch keiner mehr haben.

In der Überfluss-Gesellschaft Germany sind 8 Millionen Vegetarier und 1,5 Millionen Menschen Veganer – deren Hunde nicht mitgezählt. Der Unterschied zwischen vegan und vegetarisch liegt darin, dass Vegetarier auf tierische Lebensmittel wie Fleisch und Wurst ganz verzichten, Milch, Eier oder Käse jedoch in der Regel essen. Veganer dagegen verzichten auf alle tierischen Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier und sogar Honig.

In meinem Bekannten-Kreis gibt es zwei Vegetarier. Die eine war während ihres Studiums in einem Schlacht-Hof, was wohl der Auslöser war – die andere, von mir geschätzte Person ist im Job sehr erfolgreich, setzt sich sehr für Tiere ein und ist Vegetarierin aus Überzeugung -aus Idealismus. Diese sehr gut verdienende Mutter eines Sohnes, hat sich nicht nur allein ein Haus gekauft, sondern ihrem Sohn das sehr teure vegan-Leben finanziert – dessen Einstellung sich ganz schnell in Rauch auflöste, als er allein lebte.

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Ingrid mit Traktor

Bei dem Thema gesunde Ernährung fällt mir Ingrid ein, im gleichen Moment fuhr sie mit ihrem Traktor vor mir. Ingrid ist Mitte 70 schlecht zu Fuß (deshalb fährt sie alles mit diesem Gefärt) und hat ihre Anbauflächen neben meinen Schafen. Ich habe schon öfter über die fleißige Dame berichtet. (Dame würde ihr gar nicht gefallen) Also sehe ich die fleißige Ingrid fast täglich. Als ich auch heute bei meinen Schafen war, bog ich in den kleinen Feldweg zu ihr ein, stieg aus und lief zu Ingrid. Sie harkte gerade irgendetwas – das ich nicht erkennen konnte, doch sie war fleißig. Bei einer herzlichen Begrüßung, stützte sie sich auf den Stiehl, da fragte ich: Ingrid, was machst Du so emsig? Ingrid: Ich habe 4 Reihen Petersilie gesät, eine Reihe war ca. 100m, und ehe das Unkraut schießt, halte ich die winzigen Sprosse schon frei. Sie hatte also 400m zu harken – ganz im Sinne einer Großstadt-Veganerin, was sie aber ganz bestimmt nicht auch machen würde. Jedes Mal, wenn ich Ingrid mit ihren kaputten alten Knochen auf dem Feld sehe, fällt mir nur ein Wort ein:  RESPEKT.

Ingrid – ein Vorbild.

Verdammt, wo sind wir alle falsch abgebogen?

Nur Fernsehen schauen könnte ich gar nicht, ich muss etwas tun – sonst verdummt man und davon gibt es leider zu viele, sprach Ingrid. Da dreht es sich nur ums Geld, alles andere ist ihnen egal. Ich bin nichtmehr so gut zu Fuß, deshalb mache ich hier jeden Tag etwas. Mir fällt deine Arbeit auf, sagte ich, doch die meisten würden die weder tun – noch deinen Fleiß bemerken. Sie kaufen die etwas teureren Artikel und meinen, ich bin großartig und rette die Welt. Was aber für eine Arbeit dahintersteckt, weiß so gut wie niemand, von den emsigen Vegetariern.

Was nicht heißen soll, dass ich ihren Anspruch verurteile, natürlich nicht, aber viele ruhen sich in ihrer bequemen Gut-Menschen-Hängematte aus und kennen nicht die Realität.

Glaube oder Volksjustiz

Wir leben in einer bewegten Zeit – aber ist sie das nicht immer?
Die einen Politiker begründen ihr Handeln mit Ideologie und die anderen mit Logik. Wir, das Volk, werden von mehreren Seiten mit Argumenten bombardiert und alles klingen nicht vollkommen dumm. Sucht man Kraft in einem Glauben bekommt man vielleicht Stärke – andernfalls steigt die Energie für Rebellion mit unschönen Auswüchsen.

Ich bin zwar christlich erzogen, dem ich aber später sehr kritisch gegenüberstand. Nicht zuletzt auch wegen des seltsamen Verhaltens der Würdenträger. Selbst die respektablen Tempelritter drehen sich, mit ihren verblichenen Knochen, noch heute bei dem Verhalten der Kirchenfürsten im Grab um.

Mit Border Collies, indischen Laufenten und schottischen Schafen passe ich auch nicht perfekt in unsere Westliche-Lebens-Philosophie. Was solls, ich tue, was ich denke, tun zu müssen. Auch ein kleines Stück persönliche Freiheit.

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Scottish Blackface Schafe

In dieser verwirrenden Zeit kam ich mit der Philosophie des Buddhismus in Kontakt. Ich lernte Laura kennen, die mich beeindruckte. Trotz schwerer persönlicher Rückschläge, Arzt-Besuchen und einem sehr langen Aufenthalt im Buddhistischem Kloster, meistert sie bei großer Bescheidenheit, ihren neuen Alltag. 1 Stuhl in der Wohnung reicht ihr, TV und Radio sind überflüssig. -RESPEKT-  Ich möchte nun nicht gleich nach Triebet umsiedeln, doch sie hat mich unabsichtlich dazu gebracht – über Sinn und Handeln mehr nachzudenken.
Sie ist noch keine 30 und hat genügend Zeit, die richtigen Weg-Schilder zu setzen – trotz des täglichen Wahnsinns, der uns hinter jeder Ecke begegnet.

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Eine völlig andere Lebenseinstellung als unsere Konsum-Gesellschaft.

Mit Laura kam ich zu einer Buddhistischen Meditation. Der Schwerpunkte war die Anleitung zur Stille – gerade in unserer chaotischen, schnellen und lauten Welt eine wohltuende Besonderheit. Thema: Ein Tag Schweigen (und das mir als Moderator) Mediation im Wald bei sanften Bewegungen. In diesem Zusammenhang vernahm ich auch zum ersten Mal das Tibetische Sprichwort: Wenn ich alles selbst behalte, was bleibt dann um anderen zu geben. Das widerspricht klar unserer westlichen Lebensweise – die auf Konsum und Besitz ausgerichtet ist. Buddhismus ist nicht wie in unserem westlichen Verständnis ein Glaube, sondern sich selbst zu erforschen, kennenzulernen und weiterentwickeln. Hört sich sehr plosiv an, aber der gelernte westliche Zweibeiner muss mit dieser Gedankenwelt erstmal zurechtkommen. Allein schon das konsequente, uneigennützige Handeln ist uns fremd geworden – ganz zu schweigen von dem angeführten Tibetischen Sprichwort.

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Sei EINS mit der Natur.

Die drei Wurzeln des Bösen im Buddhismus:
Der Buddhismus benennt aus dem Egozentrismus heraus drei Wurzeln des Bösen. 
Ich-Wahn, Gier und Hass, sind die Geistesgifte.  Das kommt uns doch bekannt vor.

Glaube gibt den labilen Zweibeinern Halt, das wussten schon die Machthaber vor 2.000 Jahren. Wird das Volk ohne Hoffnung und Halt unzufrieden, eskalierte über kurz oder lang die Lage. So verlief die Geschichte bisher immer. Wenn die Masse überfordert wurde und Grenzen des zumutbaren überschritten wurden, kam es zu Aufstand und Volksjustiz. Ein grausamer Gegensatz zur Buddhistischen-Gedankenwelt.

Dann wurde es hässlich – Frankreich

Dann wurde es hässlich.
Massen-Hinrichtungen unterm Schafott als Volksbelustigung in Frankreich.

Familie Romanows

Hingerichtete Familie Romanows in Russland.

Nicht weit zurückliegende Beispiele von Volksjustiz sind Frankreich /mit Maximilien Robespierre und Russland /mit Wladimir Lenin. Unzählige Schafott-Hinrichtungen während der Französischen Revolution und in Russland u.a. mit der Ermordung der komplettem Zaren-Familie die Romanows inkl. ihrer Kinder. Ein sich immer wiederholender Zyklus, zwischen Glück und Wut.

Nachtrag.
Mein Schweige-Tag unter Buddhistischer Anleitung ist vorüber und hat in mir viel bewegt. Auf dem Heimweg, im Auto, habe ich mit Laura natürlich angeregt diskutiert. Sie praktiziert den buddhistischen Gedanken schon länger, aber für mich ist es völliges Neuland. Unter anderem habe ich mich sagen hören, Was haben wir die ganzen Jahre alles falsch gemacht? Laura meinte dazu: Bei deinen Shows ist der Focus sehr wichtig. Nicht, wie großartig war ich, sondern gute Unterhaltung sowie Respekt und Achtung vor den Tieren zu vermitteln.

Nun kann ich mir gut vorstellen, dass die Buddhisten in Triebet mit der vermeintlich fortschrittlichen westlichen Welt nichts anfangen können. Etwas mehr Demut und Toleranz stünden uns allen gut.

…und dann kam ALLES anders

Ganz langsam öffnete ich meine Augen und sah in einen Wald aus Technik, Drähten und Schläuchen – in eine Intensivstation.

Um Himmels Willen, was mache ich hier? Eben saß ich doch noch friedlich in meinem Bulli.
Plötzlich spürte ich an allen Ecken und Enden Schmerzen. Sämtliche Bewegungen vielen mir schwer und dann schlief ich auch schon wieder ein. Noch in meinem „Halbschlaf“ überlegte ich, welches wundersame Erlebnis mich wohl hier her geführt hat? So vergingen einige Tage (vielleicht auch Wochen) bis ich Schritte an meiner Tür und die Ankündigung vernahm: Herr Schaarschmidt, sie haben Besuch. Besuch, in einem Wald aus Technik, Drähten und Schläuchen? Von dem Besuch bekam ich nicht viel mit, nur so viel, meine Schwester als auch eine sehr gute Freundin war dabei. Die freundliche Krankenschwester klärte mir, mit netten, schonenden Worten,
auch gleich noch den Grund meines Hierseins.

Foto – Frage: Wie kann man das überleben?

Nach einer wirklich langen „Traum-Phase“ verkündete mir eine der netten Schwestern: Herr Schaarschmidt sie werden jetzt verlegt. „Von nun an, geht es wieder Berg auf“. Dumm nur, dass sie nicht gleich noch erwähnte, das mein Knie, meine Rippen, mein rechter Arm, zahlreiche andere Teile und mein Auto einen explosionsartigen Schaden erlitten hatten. OK, es war also ein Verkehrsunfall, dachte ich – deshalb dieses schreckliche „Technik & Schlauch-Zimmer“. Die Helfer auf der Autobahn und die Zauberkünstler in Weiß waren ok, nur meine zahlreichen „Beulen“ (von Kopf bis zu …) waren überdenkenswert.

Nachdem ich, im Wochentakt, sämtliche Abteilungen durchlaufen hatte, kam der krönende Abschluss,: Die REHA Abteilung: Grobe Komplettwiederherstellung und Langeweile auf hohem Niveau. Die REHA Abteilung erfüllt einem viele Wünsche, nur das plagende nichts tun bleibt. Jeden Tag fragte ich mich, in der Klinik, aufs Neue : Was sind das nur für kleine blaue Becherchen, die ich (mit Inhalt) den ganzen Tag bekam?! Verbotene Substanzen konnten es nicht sein, denn schließlich befand ich mich in einem namhaften Haus.

Das Freizeit-Desaster plagte mich einige Wochen, bis meine Schwester auf den Gedanken kam, die letzte REHA—Phase könntest du auch bei mir im Haus verbringen. Langeweile blieb zwar bestehen, nur die Ablenkung war grandios. Bei der Heimfahrt fuhr meine Schwester auf der Autobahn plötzlich langsam, mit der Bemerkung:

Hier war dein Unfall. Ich war verwirrt und versuchte ruhig zu bleiben.

Jetzt sitze ich allein in der Küche, trinke Kaffee und kümmere mich um zahlreiche Schreiben und Nachfragen. Das Autobahn-Desaster hat mir für diesen Sommer einen fetten Strich durch die Planung gemacht. So nachteilig dies auch ist, umso schöner ist die Tatsache, dass ich nun viel tiefgründiger über alles nachdenke konnte. Die zahlreichen Schläge auf den Kopf (im Auto, auf der Autobahn) haben anscheinend nicht ihre Wirkung verfehlt.

Erst bei meiner Schwester zu Hause, wollte ich die vielen Unfall-Fotos anschauen. Beim Anblick des „Schrotthaufens“ stellte sich mir sofort die Frage : Wie bin ich da blos lebend herausgekommen ?! Eigentlich unmöglich. Na ja, so ganz einfach ging es dann doch nicht, denn schon beim herausschneiden aus dem „Rest-Auto“ wurde ich bereits beatmet, denn von allein ging da schon garnichts mehr. Wieso habe ich überlebt? Eine sehr gute Freundin begründete es damit: Du hast noch viel vor und zu erledigen. Gute Begründung, aber wer entscheidet das ?

In jedem Fall derjenige der zu mir sagte : Du bekommst noch keine Flügel.

Um es vorweg zu nehmen: In meinem Oberstübchen ist alles okay. Ich habe Humor, bin abenteuerlustig und verfolge Neue Pläne – nur denke und plane ich jetzt tiefsinniger und nachhaltiger.


H.P.Schaarschmidt
…noch immer angeschlagen

Nachtrag
Persönliche Mail – Nachricht, an mich von einem der Einsatzkräfte.

Sie werden sich jetzt sicher fragen was ich von Ihnen möchte. Einfach die Frage wie es ihnen nach diesem schweren Unfall geht. Ich bin einer derjenigen Feuerwehrmänner der Sie aus diesem Wrack geschnitten und an den Rettungsdienst übergeben hat. Es war tatsächlich ein sehr schlimmer Anblick. Aber alle Rettungskräfte haben alles gegeben sie dort schonend und doch schnellstmöglich raus zu holen. Ich hoffe nicht das ich ihnen mit dieser Mail zu nahe trete. Wir als Einsatzkräfte der Feuerwehr erfahren ja meist selten wie es mit der verunglückten Person ausging. Darum freut es mich umso mehr das sie es doch geschafft haben! 

Mit freundlichen Grüßen 

Momentaufnahme. Da habe ich wohl viele Menschen beschäftigt. DANKE
Mit dem Heli in die Zentrale der „Gesundheits-Künstler“ Dumm nur, dass ich nichts davon mitbekommen habe.

Fotos, von einem der Einsatzkräfte. Übler Unfall und schlechte Chancen
für mich. Die Retter vor Ort haben heldenhaftes geleistet.

Danke für Euren Einsatz !