An alle Schreibtisch-Täter, Traumtänzer und Möchtegern-Abenteurer, die wahren Helden unserer Tage kommen nicht aus den Fitnessstudios oder dem TV, sondern aus dem harten Alltag der Wanderschäfer.
Wanderschäfer, auch zur Winter-Zeit
Ich weiß was es heißt, sich um seine Tiere im Winter Sorgen zu machen. Man kennt sie ganz genau. Die einen sind zurückhaltend, die anderen frech, manche zutraulich und bei anderen muss man immer ein Auge drauf haben, dass sie genug zu Fressen bekommen und nicht von den anderen abgedrängt werden. Dabei habe ich nur 120 Damen. Was ist das aber für eine riesen Last für 1.000 Tiere, also 1.000 Leben verantwortlich zu sein. Ich stehe immer wieder sprachlos vor der Herde meiner befreundeten Schäfermeister. Wie unglaublich kompromisslos sie sich für ihre Tiere einsetzen. 14 Arbeitsstunden sind dabei keine Besonderheit und am Wochenende braucht ihre Herde die gleiche Aufmerksamkeit.
Zeiten, die diesen unbeugsamen Individualisten alles abverlangen. Im Winter
Als ich diese Fotos zum ersten Mal gesehen habe, Christian Peter hatte sie ins Netzt gestellt, war ich so fasziniert, dass es mir kalt den Rücken herunter lief. Was für ein Durchhaltevermögen, welche Willensstärke und Härte gegen sich selbst, einfach unbeschreiblich. Dieser uralte Traditionsberuf vereint so vieles, was uns Zweibeiner ausmacht, denn er ist einer der wenigen verbliebenen Lebensarten, die noch Natur, Tier und Mensch im Einklang vereint. Die letzten verbliebenen Wanderschäfer sind das Paradebeispiel für ein Leben mit der Natur und nicht nur von ihr.
Ob Sturm, Regen oder wie hier Schnee, er sorgt sich immer um seine 1.000 Tiere
Als ob das alles nicht schon anstrengend genug wäre, besteht das Wetter in Deutschland ja nicht nur aus 24 Grad und einer leichten Sommer-Briese, sondern auch aus Sturm, Regen, Unwetter und vor allem auch aus einem Winter mit Schnee.
Was soll da eigentlich unser Gezeter: z.B. Warum hat der Schneepflug noch nicht geräumt? Das Internet war gestern Abend auch ausgefallen.
Dabei wollten einige vielleicht gerade gestern Abend nachsehen, wo entlang ihre sensationelle Radtour verlaufen soll, aber allein schon die Hotelauswahl eine Herausforderung darstellt. Nicht dass dies einer missversteht, ich mag Radfahren, aber mit unserem Alltag erschaffen wir nicht gerade die Welt neu, auch wenn wir manchmal meinen, einen Sturm bezwungen zu haben. Doch meist ist es nur ein Sturm im Wasserglas. Schauen wir also aus unseren warmen Stuben voller Bewunderung auf wirkliche Helden unserer Tage, auf Wanderschäfer mit ihren Herden.
Solltet ihr einmal einen Wanderschäfer mit seiner Herde begegnen, so zollt ihm Respekt, denn es sind die letzten Helden unserer Zeit.
Hallo Herr Schaarschmidt, sehr schöne und vor allem inhaltlich zutreffende „Verarbeitung“ unserer Bilder. Wir haben uns sehr gefreut. Wir, dass sind das Wanderschäferehepaar Frank u. Gabi Klein, die „unfreiwillig“ die Motive des Serie „gestellt“ haben und ich, der ich als langjähriger Freund die Bilder am zweiten Advent im Schneesturm „geschossen“ habe. Was am Ende toll und ohne Zweifel faszinierend aussieht, wenn man es auf einem Smartphone im warmen Zimmer ansieht, lässt trotz, vielleicht auch gerade wegen der beeindruckenden Kulissen und Motive eine Ahnung davon zurück, was es bedeutet, an 365 Tagen im Jahr für eine große Herde Schafe im Freien unterwegs zu sein. Genau das sollten die Bilder ohne viele Worte auch zum Ausdruck bringen. Schön, wenn dann trotzdem jemand wie Sie genau das erkennt und mit treffenden Worten zum Ausdruck bringt.
Habe gleich mal Ihr Buch „Meine Tiergefährten“ bestellt.
Freundliche Grüße aus Siegen
Christian Peter
Hallo Christian,
wie man in meinem Beitrag hoffentlich lesen kann, ich war wirklich schwer beeindruckt und verneige mich vor der Einsatzbereitschaft aller Wanderschäfer.
Viele Grüße aus dem schönen Nienburg
H.P.Schaarschmidt
Was für ein wunderbarer Beitrag.
Sehr sehr schön
Vielen Dank für die Blumen.
Herzliche Grüße aus dem schönen Nienburg