Können Tiere traurig sein? wäre die nettere Überschrift gewesen, hätte aber den gleichen Inhalt.
Sind Tiere zu Emotionen fähig? Können sie durch bewusstes Verhalten täuschen? Das sind Fragen, die schon ganze Bücher gefüllt haben, in den verschiedensten Varianten. Nicht nur in den verschiedensten Varianten, sondern vor allem auch in den verschiedensten Ansichten –oder gar „Lagern“. Das ist ein unbekanntes Universum, denn wir Menschen benehmen uns zwar immer wie Dr. Allwissend (die Krone der Schöpfung), wissen aber noch nicht einmal, wieso Hunde Gras fressen oder sich in Unrat wälzen. Doch die wenigen, zaghaften Erkenntnisse lassen uns aufhorchen und staunen.
Meine schottischen Schafe können in jedem Fall lügen. Zunächst versuchen sie den Anschein zu erwecken, als könnten sie kein Wässerchen trüben, doch im Hinterkopf haben sie bereits einen ausgetüftelten Plan, wie sie auf die Nachbarweide kommen. Nun aber ganz im Ernst, Wissenschaftler haben zum Beispiel das Verhalten von Affen untersucht und beobachtet, wie Einzeltiere lautes Allarmgeschrei von sich geben, um von ihrem gefundenen Futter abzulenken. So können sie es allein fressen und müssen es nicht mit anderen teilen. Ganz schön link, oder?
Bei diesem Verhalten darf ich doch schon mal fragen: „ist das noch tierisch, oder schon menschlich“? Das würde aber auch bedeuten, dass wir Menschen die Falschheit für uns gebucht hätten. Mit diesen Gedankengängen sind wir mal wieder auf dem Holzweg, denn eine von unseren vielen Schwächen ist, wir nehmen uns viel zu wichtig. Wir, die „Weltenlenker auf Probe“, haben zwar die Erde nach unseren Bedürfnissen umgestaltet, aber auch den Kontakt zu ihr verloren. So bereitet es uns „Genies“ größte Schwierigkeiten, mit all unseren heutigen Sinnen uns den Tieren zu nähern. Warum? Weil wir einige Fähigkeiten bereits wieder verloren haben. Wir jagen ja bekanntlich nicht mehr selbst, sondern „besorgen“ uns bedrucktes Papier und tauschen es gegen „Fleisch“. Wen wundert’s da, dass wir mit dem „Innenleben“ anderer Lebewesen auf unserem Planeten große Probleme haben.
Natürlich können Tiere lügen und natürlich können Tiere auch trauern.
So ganz werden wir das „Innenleben“ der Tiere nie klären, denn wir können weder mit ihnen ausführlich kommunizieren, noch uns ihnen mit unseren „Ur-Sinnen“ nähern. Ich habe weder an einer Studie teil genommen, noch gerade dieses Verhalten der „Mitbewohner“ erforscht, sondern spreche von meinem direkten Umfeld, von meinen eigenen Beobachtungen. Wenn auch auf einer ganz anderen Ebene, aber zwischen Tieren gibt es ebenso ganz besondere Freundschaften, wie Trauer bei „Verlust“ und sie sind auch zu einer Art emotionalen Bindung fähig – die wir natürlich auch nicht verstehen.
Hunde können bei leichten Verletzungen schon mal übertreiben und Schaf-Mütter trauern, wenn ihr 2 Monate altes Lamm stirbt. Zu diesem und ähnlichen Themen gibt es zwei Lager. Nein sie sind „stumpf“ und ausschließlich Instinkt gesteuert und meine Fraktion, die in den Tieren ein viel größeres „Universum“ sehen, als wir kennen. Das alles ähnelt der Frage: Beweise den Glauben. Wir haben keinen Schlüssel zu diesem Schloss und bewegen uns mal wieder auf dem Holzweg der Vermutungen.
Zumindest bei der geplanten Lüge gibt es fundierte Untersuchungen, die uns aufhorchen lassen. Hier einige Beispiele: Junge Schimpansen fangen fürchterlich an zu schreien, wenn ältere ihr Futter wegnehmen wollen, sie schreien aber nur sehr laut und aggressiv, wenn der Clan Chef in der Nähe ist, um Aufmerksamkeit zu erregen. Allein trauen sie es sich nicht. Können sie einen Artgenossen nicht „leiden“ beginnt das gleiche Spiel (auch ohne ersichtlichen Grund) Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Grund für dieses Verhalten ist, der Chef soll andere Gruppenmitglied in die Schranken weist. Das ist nach unseren Maßstäben schon fast Mobbing. Fühlen sich Krähen von Artgenossen beobachtet, legen sie Schein-Futterlager an, um die Kollegen bewusst in die Irre zu führen. Hähne locken ihre Damen mit einem Futterruf an, was es aber gibt ist „Sex“.
„Schaaatz, ich habe tolles Essen gefunden“.
Die Liste ist der „Wunder im Tierreich“ ist lang und überrascht uns immer wieder. Wieso überraschen uns eigentlich diese neuen Erkenntnisse? Der Grund ist immer der gleiche: Wir verstehen diese Welt nicht mehr und wir haben auch keinen Schlüssel zu ihr.