Können Tiere denken? Teil I

Ohne die Definition näher zu kennen, schütteln viele energisch den Kopf und antworten mit einem: Natürlich NICHT.
Und die andere Fraktion, die zugegeben deutlich kleiner ist, zieht es zumindest in Erwägung. Selbstverständlich sind wir Menschen der felsenfesten Überzeugung, dass Denken nur für uns in Anspruch zu nehmen ist, denn wir sollen ja angeblich die Krönung der Schöpfung sein.

Puhhh…, bei dieser Aussage schüttelt es mich durch und durch. Dabei sollten wir uns zunächst mit der genauen Definition „Denken“ beschäftigen.

Unter „Denken“ werden alle Vorgänge zusammengefasst, die aus einer inneren Beschäftigung (mit Vorstellungen, Erinnerungen und Begriffen) eine Erkenntnis zu formen versuchen. Hört sich etwas hochtrabend an, aber so lautet eine der offiziellen Umschreibungen. Für Otto Normalverbraucher übersetzt, heißt es: Wenn ein Individuum durch Erfahrungen und Vorstellungen eigenständige Schlüsse zieht, die zu neuem Verhalten führen, so ist dies ein Denkvorgang. Oder noch kürzer: Wenn Gegebenheiten aus der realen Welt im Kopf simuliert und beurteilt werden, wird gedacht. Wobei das Beurteilen für mich der entscheidende Fakt ist, denn daraus werden Konsequenzen im Handeln gezogen. Ist doch eigentlich gar nicht so schwer, die Definition.

Wenn ich so über diese Definition nachdenke…, komme ich bei einigen Mitmenschen schon arg ins grübeln…

Können auch Tiere denken?

Können auch Tiere denken?                                                                                                             Foto Jasemin B

Ich kann euch helfen, diese Antwort selbst herauszufinden. Mit einem eigenen Experiment.  Dieser Versuch dauert mehrere Wochen, kann aber jeder Hundebesitzer durchführen. Der Hund sollte zwischen 3 – 9 Jahre alt sein, 5 – 8 wäre perfekt, zudem agil, aufmerksam und geistig sehr wendig.

Versuchsaufbau

  1. Wir brauchen 2 große Kisten, eine schwarz ( innen & außen), die andere weiß
  2. Die Kisten sind jeweils an einer Seite offen, der Hund muss bequem hineinlaufen können
  3. Die Kisten werden in entgegengesetzten Richtungen ( in verschiedenen Zimmern des Hauses) aufgestellt
  4. Sie sind vom „Start“ aus nicht zu sehen und nicht auf direktem Weg zu erreichen
  5. Der Hund muss sich also in die eine oder andere Richtung bewegen
  6. In jeder Kiste stellt ihr exakt das gleiche Futter bereit (natürlich lecker)

Versuchsablauf

  1. Die Fütterung erfolgt immer zur gleichen Zeit
  2. Ausgangspunkt ist immer der selbe /z.B. Diele
  3. Der Hund läuft dann in die eine oder andere Richtung
  4. Die Räume mit den Kisten sind gut beleuchtet
  5. Dieser Ablauf wird 2x täglich mindestens 2 Wochen durchgeführt
  6. Nach 2 Wochen erfolgt ein Umbau
  7. Die zwei Kisten werden in einen anderen, bisher noch nicht genutzten Raum gestellt
  8. Jede Kiste in eine andere Ecke des gleichen Raumes (also ein komplett anderer Versuchsaufbau)
  9. Zu den Räumlichkeiten des ersten Versuches hat der Hund jetzt keinen Zugang
  10. Die schwarze Kiste wird innen mit starkem Gebläse versehen, welches durch einen Kontakt beim Betreten des Hundes startet. Zudem wird ungeeignetes Futter angeboten
  11. Die weiße Kiste bleibt neutral und beinhaltet gutes Futter
  12. Dieser Ablauf wird 2x täglich 1 Woche durchgeführt
  13. Nach 1 Wochen erfolgt ein Umbau
  14. Rückbau auf den ersten Versuchsaufbau
  15. Erneute Durchführung des 1. Versuchs- nur 1 x

Ergebnis

Alle Anhänger der These: Tiere folgen nur ihren Trieben oder einer Konditionierung, müssen davon ausgehen, dass der Hund nach dem 2. Versuch und anschließendem Umbau zum 1. Versuchsaufbau, wieder in sein gewohntes Verhalten zurückgeht.

So die weit verbreitete Annahme.

Wurden alle Versuchsbedingungen erfüllt, ist das Ergebnis erstaunlich.
Erstaunlich  anders, anders als die meist verbreitete Meinung uns sagen möchte.
Ihr dürft gespannt sein.

Das überraschende Ergebnis erfahrt ihr in:
Können Tiere Denken  Teil II

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert